Barockmusik vor duftenden Pfingstrosen

Die Idylle wirkte für sich. Mit einer Triosonate von Johann Sebastian Bach vor duftenden Pfingstrosen stimmte das Ensemble „Accentus“ auf einen erlesenen Barockmusikabend in der Backsteinbasilika St. Jürgen ein. Rund 90 Gäste erlebten das Gastspiel des in Mecklenburg-Vorpommern beheimateten Ensembles für Alte Musik. Vor fünf Jahren entstand es. Die aktuelle Besetzung mit Johanna Vogler (Flöten), Gerlind Brosig (Violine, Viola), Luitgard Schwarzkopf (Violoncello) und Anne-Dore Baumgarten (Cembalo/ Orgel) gastiert seit zwei Jahren. „Die Einladung war für uns eine Ehre“, erzählt Anne-Dore Baumgarten nach dem Starkow-Debüt. Der historische Pfarrgarten und die Kirche seien für die Musikerinnen inspirierend gewesen. Ihren Zuhören wollten sie die Vielfalt des Repertoires und der Instrumentenbesetzungen zu Ohren kommen lassen. Dafür erwies sich der diesjährige 300. Geburtstag Carl Philipp Emanuel Bachs (1714 — 1788) als eine ausgezeichnete Gelegenheit. Die Schaffenskraft des erfolgreichen Sohnes des einstigen Thomaskantors Johann Sebastian Bach, gekoppelt mit den Werken des Vaters und der Zeitgenossen Johann David Heinrich, Christian Ritter und Georg Philip Telemann, ergab ein bereicherndes wie klangvolles Repertoire für die aufgeschlossenen Besucher. Zu deren Überraschung kam dabei die vor wenigen Jahren hochwertig restaurierte Mehmelorgel der Starkower Kirche mit zum Zuge. „Ich finde es wichtig, dass sie zum Klingen kommt“, begründete Anne-Dore Baumgarten ihre Entscheidung, das romantische Instrument für Accentus‘ Gastspiel mit zu berücksichtigen. Die Starkower Königin der Instrumente kannte die 72-jährige Organistin bereits und schätzt sie. Dank der vielen Ideen und der tatkräftigen Umsetzung sei in Starkow über die Jahre viel gewachsen. Über die immer neuen Spielorte bei den Naturklängen ist die Musikerin begeistert. „Das ist keine Überraschung. Mecklenburg-Vorpommern hat viele schöne Orte und es ist eine Lust sie auf diese Weise zu entdecken“, findet sie. Auf die Saison der Konzertreihe „Naturklänge“ freut sich Raimund Jennert. Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fischland- Darß-Zingst sagte: „Wir wollen künftig noch mehr auswärtige Gäste in diese Region locken.“ Dafür bedürfe es hochwertiger Veranstaltungen wie beispielsweise der Naturklänge. Eine entscheidende Rolle für den Erfolg sei das Wetter. Als Festivalort komme am 10. Juli das Freilichtmuseum Klockenhagen erstmals zum Zuge. Gerd Albrecht vom Verein Backstein, Geist und Garten äußerte zum Septemberkonzert der Festspiele MV: „Wir sind sehr glücklich darüber. Bereits jetzt gibt es dafür nur noch wenige Restkarten.“ Uwe Roßner

Starkow - Barockmusik vor duftenden Pfingstrosen