Barth: So tickt der neue Leiter des Polizeireviers Matthias Peter

Groß, kräftig: typisch Polizist eben. Das ist Matthias Peter. Von einem harten Kerl ist der neue Leiter des Polizeireviers in Barth aber weit entfernt. Matthias Peter ist in Neubrandenburg aufgewachsen, hat dort 1996 sein Abitur gemacht. Dass er einst Uniform tragen wird, das stand für ihn schon zu Schulzeiten fest. „Tatsächlich schwankte ich zwischen Bundeswehr- und Polizeiuniform“, erzählt er. Er hat sich für Letzteres entschieden – auch, weil schon sein Vater Polizist gewesen ist. Vom Bereitschaftspolizisten zum Revierleiter: Seit 1996 ist er nun schon im Polizeidienst. „In dem Jahr habe ich mit der Ausbildung begonnen. Und die war, anders als heute, noch eher militärisch“, erinnert er sich. „Tatsächlich habe ich damals anfangs auch an meiner Berufswahl gezweifelt“, gesteht er. Es sei aber nur eine kurze Phase gewesen und letztlich sei er froh, zu dem Zeitpunkt nicht aufgegeben zu haben. Im Nachhinein betrachtet, so meint er, hat ihn diese Zeit sogar positiv geprägt. „Tatsächlich habe ich später in der Ausbildung schon den Entschluss gefasst: Ich möchte in die Führungsebene“, sagt er. Jetzt, rund 22 Jahre später, zeugt sein beruflicher Werdegang von dem, was man eine steile Karriere nennt. In diesen Jahren hat der heute 43-Jährige so viele Facetten der Landespolizei kennengelernt wie kaum ein anderer. Als Bereitschaftspolizist erlebt er die heftigen Proteste gegen die Castor-Transporte nach Gorleben, wird ein Jahr nach seiner Ausbildung Einsatzbeamter in Stralsund und drückt drei Jahre später wieder für ein Jahr die Schulbank beim Studium an der Fachhochschule in Güstrow. Als Gruppenführer kehrt er nach Stralsund zurück, wechselt 2006 in die Leitstelle und 2008 als Schichtführer ins Revier Stralsund, 2012 dann in die Polizeiinspektion. In den vergangenen sieben Jahren hat er zunächst im Präsidium in Neubrandenburg sowie als langjähriger stellvertretender Leiter des Polizeireviers Ribnitz-Damgarten in Führungs- und Stabsfunktionen gearbeitet und ist vor seinem Amtsantritt in Barth als Polizeiführer vom Dienst in seiner Heimatstadt Neubrandenburg eingesetzt gewesen. Der Küste schon immer verbunden gefühlt: Jede seiner Stationen bezeichnet er als lehrreich, möchte keine missen. Nun in Barth als Chef begrüßt zu werden, sei für ihn noch einmal ein ganz neues Gefühl. „Daran habe ich mich noch nicht gewöhnt“, sagt er und lacht. „Und auch die Region und die Menschen muss ich noch etwas besser kennenlernen“, gesteht er. Dies stehe ganz oben auf seiner Agenda, ebenso wie Kontakte zu den Partnern außerhalb der Polizei, wie beispielsweise den Ämtern, aufzunehmen. Denn seine Devise: „Wir sind Dienstleister – für jedermann und überall.“ Bürgernah soll seine Dienststelle sein. „Und da schließe ich mich nicht aus“, betont der Polizeihauptkommissar. Er mag sich mit Menschen unterhalten – auch über Themen, die nicht seine Arbeit betreffen, erzählt er von sich. Lesen Sie auch Coronazahlen in Vorpommern-Rügen besorgniserregend: Welche Regeln jetzt gelten Barth: Ist der denkmalgeschützte Kleinbahnhof doch noch zu retten? Fuhlendorf: Darum regt sich Widerstand gegen die geplante Kurabgabe Seinen Lebensmittelpunkt hat Matthias Peter in Stralsund. Dort lebt er mit seiner Frau, ebenfalls Polizistin, und den beiden Söhnen (6 und 11). „Die Küste ist meine Heimat geworden, mit der Region habe ich mich schon immer verbunden gefühlt“, sagt Matthias Peter. Denn bereits als Kind sei er mit der Familie zum Camping auf der Insel Rügen gewesen. „Auf dem gleichen Zeltplatz verbringen wir jetzt unseren Sommerurlaub“, erzählt er. Seine Burger sind besser als jene von McDonald’s: In der Natur, am Wasser, ohne großen Luxus: Für ihn sei es der perfekte Urlaub und er freue sich, dass seine Familie das genauso sehe. Und noch eine Leidenschaft teilt die ganze Familie. „Wir kochen unheimlich gern zusammen“, erzählt der aufgeschlossene Mann. Besonders die amerikanische Grillkunst hat es der Familie angetan. „Ich habe schon immer ein Faible fürs Barbecue gehabt“, sagt er. „Die Jungs freuen sich, dass es häufiger Burger gibt“, fügt er hinzu. Und die beiden würden Papas Burger sogar leckerer finden als jene von McDonald’s, berichtet er nicht ganz ohne Stolz. Für ihn stehe die Familie im Vordergrund. An zweite Stelle folge die Arbeit. „Zeit für Hobbys bleibt da nicht mehr viel“, sagt er. Obgleich er sich aktuell einen Wunsch erfüllt. „Ich mache den Bootsführerschein“, erzählt der neue Leiter des Barther Reviers, dessen Beamte für einen großen Teil der Boddenküste zuständig sind. Von Anja Krüger