Barth damals und heute: der Teergang

Nur noch zwei Häuser im Teergang in Barth sind Zeugnisse vergangener Zeiten. Zeiten, aus denen die Straße ihren Namen hat. Diese Bezeichnung gib es erstmals im Adressbuch der Stadt Barth 1930 – obwohl sie bereits Jahrzehnte zuvor im örtlichen Gebrauch gewesen ist. An dem schmalen Weg zwischen Heckengärten hat seinerzeit das „Teerhaus“ gestanden. Ab 1938 ist der Teergang dann in Schlageterstraße umbenannt worden – nach Albert Leo Schlageter (geb. 1894), einem damaligen Offizier. Er führte im Rahmen des deutschen Widerstandes Anschläge auf Verkehrswege der französischen Truppen durch, als diese das Ruhrgebiet besetzten. Am 26. 5. 1923 wurde Schlageter deswegen von den Franzosen standrechtlich erschossen. Als im Mai 1945 die Rote Armee in Barth Einzug hielt, war die Straße eine der ersten, die ihren alten Namen – Teergang – zurückerhielten. Lesen Sie auch Barth damals und heute: Beliebtes Barther Ausflugsziel wird zum Wohnhaus Barth damals und heute: Lange Straße 37 war früher Autowerkstatt Barth: Einst hatte auch Barth eine Reeperbahn Etwa 1837 gebaut und 1880 nicht mehr gebraucht: Im Teergang sind von der Barther Kaufmannschaft 1837 die sogenannten Teerhäuser gebaut worden, um hier leicht entzündliche Waren, wie Teer, Petroleum und Benzin aufzubewahren. Als die Barther Geschäftsleute dann täglich mit diesen Waren durch einen Petroleum-Wagen beliefert werden, sind diese Teerhäuser als Lager überflüssig. Die Barther Kaufmannschaft hat dann schon 1880 versucht, die einzelnen Räume der Teerhäuser zu vermieten. 1907 sind die Teerhäuser dann verkauft worden. Kleine Wohnungen sind dort entstanden. Heute befinden sich mit der Nummer 34 und 38 nur noch zwei übrig geblieben Teerhäuser im Teergang. Das „Teerhaus“ mit der Nummer 38 hat dem Kleinbahnlockführer Karl Fock gehört. Heute sind die Häuser 34 und 38 von ihren Besitzern liebevoll hergerichtet und vom ursprünglichen Zweck ist nichts mehr zu erkennen. Von Mario Galepp und Carl Klissing