Barth senkt Abwassergebühren drastisch

Gute Nachricht für alle Barther und jene Einwohner in Tannenheim: Rückwirkend zum 1. Januar des vergangenen Jahres senkt die Stadt Barth die Abwassergebühren – und das nicht nur um einen oder zwei Cent und auch nicht das erste Mal. Erste Senkung bereits im November 2019 beschlossen: Ganz freiwillig geschieht dies nicht, wie Bauamtsleiter Manfred Kubitz auf der jüngsten Stadtvertretersitzung informiert. „Der Landesrechnungshof hat bemängelt, dass wir regelmäßig Überschüsse erwirtschaftet haben“, informiert er. Laut Satzung des städtischen Abwasserentsorgungsbetriebes verfolgt dieser keine Gewinnerzielung. Nun hat er aber Gewinne gemacht und Rücklagen gebildet – für Eventualitäten, wie beispielsweise ungeplante Reparaturen. Dem Landesrechnungshof sind die Überschüsse jedoch zu hoch. Zumal die Stadt erneut mit Überschüssen für das Jahr 2021 kalkuliert hat. Er verlangt von der Stadt, den Preis fürs Abwasser entsprechend zu senken. Bereits im November 2019 hat die Barther Stadtvertretung eine Senkung der Abwassergebühren ab dem 1. Januar 2020 beschlossen. Auf eine Ersparnis von 52 Cent pro Kubikmeter Abwasser – von 3,63 Euro pro Kubikmeter auf 3,11 pro Kubikmeter – haben sich die Barther und Tannenheimer ab dem 1. Januar 2020 freuen können. Bei den 52 Cent bleibt es nun nicht. So viel spart eine vierköpfige Familie: Denn auch die jüngst beschlossene Senkung gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2020. Und diese beträgt noch einmal 77 Cent. Der Preis für einen Kubikmeter Abwasser nun: 2,34 Euro. „Der Preis ist eng bemessen. Wenn jetzt beispielsweise der Energiepreis erhöht wird, haben wir keine Reserven mehr, von denen wir das bezahlen können“, sagt Kubitz. Die Stadtvertretung und damit auch die Bürger würden sich darauf einstellen müssen, dass künftig der Abwasserpreis hin- und herschwenken könnte. Lesen Sie auch: Barth: Senkung der Gewerbesteuer vom Tisch Die Vinetastädter und Tannenheimer können sich nun zunächst aber über eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigere Jahresrechnung für ihr Abwasser freuen. Ein Beispiel (ohne Grundgebühr): Eine vierköpfige Familie verbraucht im Durchschnitt 185 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr, produziert entsprechend viel Schmutzwasser. Bei einem Kubikmeter-Preis von 3,63 Euro würden rund 672 Euro fürs Abwasser anfallen. Mit dem neu beschlossenen Preis sind es rund 240 Euro weniger. Von Anja Krüger