Brandschutz für die Boddenbühne

So ein Theaterleiter hat es gut: Abends lässt er seine Amateure die Don-Quijote—Story spielen, und dann kann er schlafen — bis zum nächsten Abend. Pustekuchen. „Tagtäglich haben wir mit unseren Technikern und Bühnenarbeitern im Saal der Boddenbühne wichtige Brandschutzarbeiten erledigt“, berichtet Martin Schneider. Die noch aus Zeiten als Zuckerfabriks-Kulturhaus stammende Kassettendecke war nicht mehr genehmigungsfähig. Der zuständige Brandschutzingenieur fasste es schlicht zusammen: „Das Geflecht brennt nicht, es explodiert.“ Also Deckenaustausch? Schneider hatte eine Idee, die immerhin rund 40 000 Euro einsparte und nun hoffentlich auch das Wohlwollen der Theatergänger findet: „Wir haben die Holzquadrate gelassen, das Geflecht entfernt und öffnen den Blick nach oben.“ Ungewohnt, aber sicher. Zuvor mussten die Theatertechniker Hunderte Meter von Licht und Tonkabeln neu verlegen, die im Laufe der letzten zehn Spieljahre über die Decke gelegt worden waren. „Wenig finanzieller Aufwand, aber viel Tatendrang und viele helfende Hände“, fasst Schneider zusammen. Nun müsse das Theaterhaus am Trebin noch mit drei Brandschutztüren versehen werden, dann sind die Auflagen erfüllt. Diese Spezialtüren wurden von der Firma Simon und Wallis aus Zingst sowie gleich doppelt vom Barther Unternehmen Rudoll Gebäude Management gesponsert, berichtet Schneider und lobt die gute Kooperation mit dem städtischen Bauamt. „Der Saal ist also brandschutztechnisch in Ordnung, wenn Chris Barber und seine Band hier am 28. August spielen“, sagt der Theaterleiter, der sich sehr auf diesen exklusiven Jazz-Abend freut: „Ein paar Eintrittskarten gibt es noch für das Konzert.“ Zur Freude gesellt sich aber auch Frust. Dass es vom Kreis auch in diesem Jahr keine finanzielle Unterstützung für das Barther Theater gibt, sei nicht zu verstehen. „Sicher gehört das geförderte Theater Putbus zum Rügen-Erbe, aber nun existieren zwei Theater mit Geldbedarf.“ Und in Barth werde eine nicht zu unterschätzende Kinder- und Jugendarbeit vorgelegt. Doch jetzt freut man sich erst einmal auf die allerletzte Don-Quijote-Aufführung. Anschließend soll es die von den Darstellern erfundene beliebte Abschluss-Show geben, aber — das ist Bühnentradition — davon darf der Theaterleiter eigentlich nichts wissen. Und so hat ihm nur der Theatergeist Fridolin etwas davon verraten. . . Theatergeist Fridolin flüsterte mir zu, dass es nach der letzten Vorstellung eine Abschluss-Show für alle gibt.“Autor und Regisseur Martin Schneider „Don Quijote“ — Allerletzte Vorstellung am Sonnabend, dem 24. August, ab 20 Uhr im Theatergarten neben der Barther Bodden-Bühne. Karten: Barth-Info und Abendkasse. Hans-Joachim Meusel

Barth - Brandschutz für die Boddenbühne