Darßer Ort: Nothafen muss schon wieder ausgebaggert werden

Der starke Nordostwind der letzten Tage und Wochen hat nicht nur für eine malerische Eislandschaft am Strand vor dem Darßer Ort gesorgt, sondern auch wieder viel Sediment in die Zufahrt zum Nothafen transportiert. Das Fahrwasser ist nun fast wieder zu und selbst durch den Seenotkreuzer „Theo Fischer“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kaum noch zu passieren. Michael Grimnitz vom für Wasserverkehr und Häfen zuständigen Referat des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Schwerin und Olaf Lange vom Straßenbauamt Stralsund, dem eigentlichen Auftraggeber, wandten sich deshalb kurzfristig an Torsten Hauser, den Geschäftsführer der Deutsch-Dänischen Wasserbaugesellschaft GmbH, Niederlassung Barth. Ihre Bitte lautete, das Fahrwasser so schnell wie möglich wieder in einen verkehrssicheren Zustand zu versetzen. Baggerung erst ab 1. März: Torsten Hauser sagte den Verantwortlichen zu, bei Eisfreiheit und im Rahmen des naturschutzrechtlich erlaubten Zeitfensters vom 1. März bis zum 30. April so schnell wie möglich die Baggerarbeiten zu beginnen und zu Ende zu führen. Eine naturschutzrechtliche Genehmigung dafür wurde bereits erteilt. Über den Umfang der Nassbaggerung kann der Wasserbaufachmann vorab keine konkreten Angaben machen, schätzt die Menge des Baggerguts aber aufgrund von Erfahrungswerten auf 15 000 bis 20 000 Kubikmeter. Zum Einsatz kommen wird sehr wahrscheinlich der Seebagger „Lea Hoj“, der gegenwärtig noch in dänischen Gewässern tätig ist. Das Baggergut soll in einem speziell ausgewiesenen Gebiet in der Nähe der Prerower Seebrücke verklappt werden. Lesen Sie auch Eis an der Ostseeküste: WSA erteilt Nachtfahrverbot Prerow: Fahrrinne zum Nothafen Darßer Ort wird wieder ausgebaggert Inselhafen ersetzt Nothafen: Die Zufahrt zum Nothafen versandet in regelmäßigen Abständen. Zuletzt war die Zufahrt im Herbst vergangenen Jahres augebaggert worden. Bei der Herbstbaggerung wurden im November von einem Spezialschiff mehr als 10 000 Kubikmeter Sand aus der Zufahrt geholt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 148 500 Euro. Der Großteil des Baggerguts wurde damals strandnah verklappt, ein geringerer Teil zum Niveauausgleich im Hafenbecken verwendet. Zukünftig soll der Nothafen Darßer Ort aufgegeben werden. An der Seebrücke Prerow soll ein Inselhafen als Ersatz entstehen. Von Volker Stephan