Debatte um Zuschüsse fürs Hafenfestival

Carmina Burana am 21. Juli. Rock‘n‘Roll-Ballett am 22. Juli. Sternstunden des Musicals, Teil 2, am 24. Juli. Das ist die Planung für das Gastspiel von „Ahoi — Mein Hafenfestival“ im Sommer 2016 im Ribnitzer Hafen. Die Stadt bereitet diese drei Tage derzeit mit dem Theater Vorpommern vor. Doch die finanzielle Ausstattung des Festivals hat jetzt für eine sehr kontroverse Debatte im zuständigen Fachausschuss der Stadtvertretung gesorgt. Mit Pro und Contra. Letztlich sei eine Mehrheit dafür gewesen, diesen Kultur-Höhepunkt weiter in der Region zu haben, fasst der Ausschussvorsitzende Tino Leipold die Diskussion zusammen. Andererseits binde die Veranstaltung viel Geld aus dem Stadthaushalt, so die Kritik im Ausschuss. So zahlte die Stadt bei der Erstauflage des Festivals in diesem Jahr einen Zuschuss von, laut Verwaltung, rund 12500 Euro. Angesichts der weniger rosigen Finanzlage der Stadt sorgte diese Summe für Spannungen. Die Finanzierung teilen sich Stadt und Theater. Ribnitz-Damgarten zahlt beispielsweise den Bühnenauf- und -abbau sowie den Sicherheitsdienst. Was summa summarum etwa 14000 Euro kostet. Bei 1400 verkauften Karten in diesem Jahr ergibt das einen Zuschuss von zehn Euro je Karte. Andererseits ist die Stadt anteilmäßig an den Eintrittskarten beteiligt, deren Spannbreite zwischen 17 und 24 Euro (bzw. 29 Euro für eine Familienkarte) lag. Das hat der Stadt 2015 rund 1500 Euro eingebracht. Bei steigenden Zuschauerzahlen käme mehr rein, so die Hoffnung. Das Hafenfestival ist eine Fortführung von Kultur-Abenden der vergangenen Jahre. 2012 gab‘s eine Nabucco-Aufführung auf dem Marktplatz, verfolgt von 1000 Besuchern. 2014 folgte eine Wiederbelebung der Ostseefestspiele — und 2015 nun das Hafenfestival. Drei Aufführungen waren im Juli geplant und 1400 Karten verkauft. Wettermäßig hatten die Festival-Macher allerdings in diesem Jahr Pech. Die nasskühle Witterung sorgte sogar für den Komplettausfall der Aufführung des Rock‘n Ballett — aus Sicherheitsgründen musste das abgesagt werden, um die Tänzer auf der nassen Bühne nicht zu gefährden. Letztlich waren es somit 900 Besucher bei den Aufführungen von „Der Zauberer von Oz“ und der „Sternstunden des Musicals“. „Besucher haben gesagt, das war toll, macht weiter“, berichtet Diana Brusch von der Stadtverwaltung über die Resonanz. Mit der künstlerischen Qualität und der Zusammenarbeit mit dem Theater Vorpommern sei man sehr zufrieden, betont Amtsleiterin Heike Karnatz. Für sie ist das Hafenfestival ein hochwertiges kulturelles Angebot, das für Einheimische und Urlauber gleichermaßen gedacht ist. Tagesgäste inbegriffen. Das sieht man auch beim Theater so. Die Veranstaltungen seien sowohl 2014 als auch 2015 sehr gut gelaufen, findet Pressesprecher Hans Heuer, der den Schauplatz am Ribnitzer Hafen einfach toll findet. Für ihn auch interessant: Während 2014 mehr Einheimische als Urlauber kamen, sei dieses Jahr die Mehrheit der Gäste Touristen gewesen. Weil das Rock‘n Ballett 2015 ausfallen musste, es andererseits an den anderen Aufführungsorten sehr gut angenommen wurde, will es das Theater 2016 noch einmal ins Programm des Festivals aufnehmen. Gemeinsam mit Carmina Burana und Sternstunden des Musicals, Teil 2. Im Fachausschuss wird die Entwicklung des Hafenfestivals weiter Thema sein. Nach der Saison 2016, so Tino Leipold. Zwei Jahre Erfahrung 2014 ging das Theater Vorpommern mit den Ostseefestspielen auf Tour, 2015 erstmals mit „Ahoi — Mein Hafenfestival“. Spielstätten sind Greifswald, Stralsund und Ribnitz-Damgarten. In der Bernsteinstadt sind 2016 insgesamt drei Aufführungsabende geplant. Peter Schlag

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