Derbyzeit: Ribnitz ist heiß auf Grimmen

Stefan Stuht war die Vorfreude auf das mit Spannung erwartete Handball-Derby seines Teams morgen Abend (18.00 Uhr) in der heimischen Sporthalle Freundschaft gegen den HSV Grimmen 92 schon am Mittwoch anzumerken. „Diese Begegnung ist seit Jahren ein besonderes Spiel“, betonte der Ex-Spieler, Vereinsmitbegründer und Manager des Ribnitzer HV (RHV). Dass die beiden Kleinstädte sich einst darum stritten, wer 1994 Kreisstadt des Landkreises Nordvorpommern werden sollte, spielt für Stuht dabei keine Rolle. Seit der Kreisgebietsreform im September 2011 ist die Verwaltung des neugeschaffenen Großkreises Nordvorpommern-Rügen ohnehin in Stralsund angesiedelt. Vielmehr sind es die engen Spiele in der Vergangenheit, die den Reiz des erneuten Aufeinandertreffens ausmachen. „Grimmen will sicher Revanche für die Niederlage im Pokalfinale im Frühjahr“, glaubt der 42-Jährige. Damals musste sich der frühere Regionalligist knapp geschlagen geben (25:26). In der laufenden Saison in der MV-Liga mussten die Grimmener erst eine Niederlage einstecken. Deshalb belegt die Sieben des neuen Trainers Roman Bernhardt mit 10:4 Punkten aus sieben Spielen aktuell den dritten Tabellenplatz und hat nur zwei Zähler Rückstand auf das Spitzenduo Stavenhagen und Bützow (beide 12:2). Ribnitz (3:9) ist Neunter. „Wir gehen als Außenseiter in das Spiel. Aber wenn wir an unsere guten Leistungen wie in Usedom anknüpfen können, dann werden wir dem Gegner Paroli bieten“, glaubt RHV-Coach Jörn Schläger. Er setzt dabei ausgerechnet auf einen Grimmener: Leihspieler André Machel. Der Neuzugang vom Drittligisten Stralsunder HV (SHV), der mit einem Zweitspielrecht für Ribnitz aufläuft, stammt aus der rund 10000 Einwohner zählenden Stadt, besuchte dort die Regionale Schule Robert-Koch. Machel freut sich. „Gegen den alten Verein zu spielen, ist immer etwas besonderes. Ich werde viele alte Bekannten aus meiner Jugendzeit treffen“, sagt der 22-Jährige. „André ist sehr wichtig für uns, auch wenn das Zusammenspiel manchmal schwierig ist, da er nur einmal in der Woche mit uns trainiert. Mit seiner Erfahrung und seiner tollen Wurftechnik ist er eine gute Option im Rückraum“, lobt Schläger. Dabei ist Machels Hauptposition eigentlich am Kreis. „Dort sind wir mit Kapitän Eric Brandt gut besetzt und können die Qualitäten von André in der Aufbaureihe besser gebrauchen. Und für ihn selbst ist es in erster Linie wichtig, dass er Spielpraxis sammeln kann“, sagt Schläger. Als der Ex-Nationalspieler noch Coach in Stralsund war (2011 bis 2012), bot sich Machel einst selbst dort an und überzeugte ihn mit seinem Fleiß und Ehrgeiz. Morgen soll Machel, der zuletzt auch beim SHV zum Zuge gekommen war, dem Ribnitzer Spiel wieder von hinten heraus Impulse geben. Neben ihm sind die Ribnitzer Eigengewächse gefragt. Nach den Abgängen mehrerer Spieler im Sommer bauen die Bernsteinstädter auf den Nachwuchs. „Damit haben wir die gleiche Richtung eingeschlagen wie die Grimmener, die uns allerdings einen Schritt voraus sind“, meint Stefan Stuht. Er hofft trotzdem auf eine Überraschung, und dies nicht nur für die Zuschauer. Für diese wird extra der Nikolaus in der Halle sein. „Die Fans werden auf ihre Kosten kommen“, verspricht Stuht. André ist sehr wichtig für uns.“RHV-Trainer Jörn Schläger (42) über André Machel Tommy Bastian

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