Dettmannsdorf trotzt dem Sparzwang

Im Gegensatz zu anderen Gemeinden gab es in Dettmannsdorf-Kölzow bislang keine großen finanziellen Sorgen. „Wir waren immer in der guten Position einen ordentlichen Haushalt beschließen zu können und somit Gestaltungsmöglichkeiten zu haben“, erklärte Bürgermeister Stefan Schmidt (parteilos) bei der Gemeindevertretersitzung am Montagabend. „Mittlerweile ist es aber so, dass der Kelch auch an uns nicht vorübergeht.“ So müsse die Gemeinde, um 2015 weiter liquide zu sein, einen Kassenkredit von über 590000 Euro aufnehmen. Das Problem: Weil in den vergangenen Jahren die Steuereinnahmen sehr hoch gewesen seien, habe das Land nun die Schlüsselzuweisungen gekürzt. „Wir kriegen insgesamt 100000 Euro weniger“, sagte der Bürgermeister. „Wir werden dafür bestraft, dass wir gut gearbeitet haben.“ Und im Gegenzug würden gleichzeitig auch noch die Umlagen, die die Gemeinde zahlen muss, erhöht. „Trotz der komplizierten, finanziellen Situation werden wir aber keine Abstriche bei den freiwilligen Leistungen machen“, gab sich der Bürgermeister kämpferisch. Und auch die Steuern — Gewerbesteuer sowie Grundsteuer A und B — würden nicht erhöht. „Dann laufen wir ja in zwei Jahren wieder Gefahr, dass die Zuweisungen vom Land noch weiter gekürzt werden, weil wir mehr einnehmen. An dieser Spirale werden wir uns nicht beteiligen.“ Dass das Land die gut laufenden Gemeinde bestrafe, kann Stefan Schmidt nicht nachvollziehen. Die Gemeindevertreter zeigten ihre Zustimmung und bestätigten einstimmig den Haushaltsplan für 2015. Jetzt bleibe abzuwarten, wie die Kommunalaufsicht des Landkreises sich zu dem Haushaltsplan äußere. „Es ist durchaus möglich, dass sie sagen, dass wir uns das nicht leisten können und wir freiwillige Leistungen streichen oder die Steuern erhöhen müssen, aber dann müssen wir uns eben mit ihnen streiten“, betonte Stefan Schmidt. „Das ist unser Dorf und wir wollen es auch weiter gestalten.“ Wo die Gemeinde sparen könne, werde dies auch getan. „Wir wollen nur nicht, dass unsere Bürger unter dem Sparwahn leiden“, so der Bürgermeister. Die geplanten Investitionen werde die Gemeinde ebenfalls durchziehen. So sollen in diesem Jahr die Straßenbeleuchtungen teilweise auf LED-Technik umgestellt werden. Zudem brauche die Freiwillige Feuerwehr neue Technik. Auch der Wohnungs- und Hausbau soll 2015 weiter vorangetrieben werden. „Wir wollen, dass noch mehr Einwohner zu uns ziehen“, erklärte Schmidt. Die Gemeinde habe eine gute Infrastruktur und auch die Schule habe guten Zuspruch. So sind in Kölzow bereits vier Bauplätze ausgewiesen worden. In Dettmanndsorf sollen drei weitere hinzukommen. Stefan Schmidt hofft, dass in diesem Jahr auch die Fördermittel für die Sanierung des Bahnhofes bewilligt werden. Hier plant die Gemeinde ein Dorfgemeinschaftshaus. Anika Hoepken

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