„Die Region ist mehr als der Vogelpark“

Marlow — Den Tourismusverein Vogelparkregion Recknitztal gibt es seit Januar 2013. Anfangs hatte er 24 Mitglieder, inzwischen sind es 64 Mitglieder. Über die Entwicklung des Vereines und seine Ziele sprachen wir mit Koordinator Martin Hagemann. OSTSEE-ZEITUNG: Warum sollte ein Urlauber ausgerechnet in der Vogelparkregion Recknitztal seine freie Zeit verbringen? Martin Hagemann: Die große Überschrift bei uns lautet „Vielfalt erleben“. Das ist nicht nur so dahin gesagt. Es ist ja tatsächlich so, dass unsere Region Vielfalt bietet. Für verschiedene Zielgruppen. OZ: Zum Beispiel? Hagemann: Die Naturschönheit lässt sich entdecken. Gleiches gilt für den kulinarischen Bereich, das Kunsthandwerk und die regionalen Produkte. Der Vogelpark Marlow ist zwar sozusagen unser Leuchtturm, aber die Region ist weit mehr als der Vogelpark. OZ: Was gibt es in der nächsten Zeit für Aktionen? Hagemann: Wir küren die Salzprinzessin in der Vogelparkregion Recknitztal. Im vergangenen Jahr wurde, anlässlich 20 Jahre Vogelpark, in Marlow Heidi Hameister als Salzprinzessin gekürt. In diesem Jahr soll die Kür der neuen Prinzessin beim Landeserntedankfest am 4. Oktober in Semlow erfolgen. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15. September. OZ: Was braucht es für die Zukunft, um als Tourismusverein erfolgreich zu sein? Hagemann: Wir brauchen saisonverlängernde Maßnahmen. Das heißt, es sollten zum Beispiel entsprechende Arrangements angeboten werden. OZ: Welche Vision hat der Verein? Hagemann: Weg vom Tagesausflugs- ziel, hin zur Urlaubsregion. Dafür brauchen wir mehr Übernachtungskapazitäten. Was uns auch fehlt, ist ein Campingplatz. OZ: Wie sind Sie zum Verein gekommen? Hagemann: Von Hause aus bin ich eigentlich Informatiker und habe auch lange in der IT-Branche gearbeitet. In meiner Freizeit war ich aber am liebsten in der Natur unterwegs. Schließlich habe ich mir gesagt: Mach das doch zu deinem Beruf, und nimm andere bei dem mit, was du am liebsten machst. So bin ich zum Tourismus gekommen, und zu dem damals gerade entstehenden Verein. OZ: Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit als Koordinator? Hagemann: Viel ist Öffentlichkeitsarbeit, das Beantworten der Anfragen der Gäste. Dazu gehört auch das Entwickeln neuer Produkte. Das gilt gerade für eine Wanderbroschüre. Zu den Schwerpunkten gehört auch, das Vereinsleben zu koordinieren. Regelmäßig laden wir die Mitglieder zu Stammtischen ein, das ist ein zentrales Element. Die nächste Runde findet am 7. September ab 18 Uhr im Schmugglerkrug in Eixen statt. OZ: Was kommt bei den Stammtischen heraus? Hagemann: Es geht bei diesen Treffen um Ideen, für die sich dann letztlich Interessenten finden, die aus der Idee mehr machen. Ein Beispiel: Viel Potenzial steckt in dem Thema Salz. Es wurde hier früher gewonnen und transportiert, zwischen Bad Sülze und Dändorf. Inzwischen gibt es bei uns eine Broschüre mit Informationen und Tourenvorschlägen für die Alte Salzstraße in der Vogelparkregion Recknitztal. Das bezieht Gaststätten mit ein und regionale Produzenten, bis hin zum Bad Sülzer Salzmuseum. OZ: Welches Infomaterial gibt es zum Verein und wo wird es an die Interessenten verteilt? Hagemann: Im September vergangenen Jahres waren wir zum Beispiel auf der TourNatur in Düsseldorf. Das ist die größte Outdoor-Messe in Deutschland. Drei Tage haben wir uns dort vorgestellt. Unser Flyer wird in der ganzen Region verteilt, er hat eine Auflage von 100 000 Stück. Es gibt eine Broschüre für Erlebnistouren mit Rad, Kanu, zu Fuß und zu Pferd. Und es gibt das Heft „Magische Abenteuer aus der Vogelparkregion Recknitztal mit den Kindern Tizi Toll und Fiete Marlow“. OZ: Mit den Geschichten von Tizi und Fiete gab es vergangenes Jahr ein ganz neues Angebot. Wie erfolgreich ist dieses Heft? Hagemann: Die Idee war, Identifikationsfiguren zu schaffen. Das sind Tizi Toll und Fiete Marlow. Sie erleben in der Vogelparkregion Recknitztal Abenteuer. Wer ihren Spuren folgt und alle Stationen absolviert, bekommt dafür am Ende ein magisches Amulett. Die Idee hat alle begeistert, und das Heft kommt sehr gut an. OZ: Wie ausbaufähig ist das? Hagemann: Das ist durchaus noch ausbaufähig. Tizi und Fiete auf der Alten Salzstraße, das wäre so eine Erweiterung. Übrigens entsteht die Ursprungsgeschichte derzeit als 60 Minuten langes Hörbuch. Auch da kommt man gleich auf weitere Ideen: Eine Urlauberfamilie bucht in unserer Region, bekommt den Download-Link für das Hörbuch mit. Und so könnten sich ihre Kinder auf der Autofahrt an die Küste die Geschichte von Tizi und Fiete anhören und sich auf den Urlaub einstimmen. Sommer Interview Mitgliederzahl ist in zweieinhalb Jahren von 24 auf 64 gewachsen 64 Mitglieder hat der Tourismusverein Vogelparkregion Recknitztal derzeit. Bei Vereinsgründung am 15. Januar 2013 waren es 24. Zu den 64 Mitgliedern gehören beispielsweise sieben Kommunen, etwa die Städte Marlow und Bad Sülze. Außerdem sind 20 Beherbergungsunternehmen Mitglied, 16 touristische Anbieter und sieben gastronomische Einrichtungen. Zehn Mitglieder kommen aus den Bereichen Kunst und Kultur, zehn sind regionale Produzenten. 100 000 Exemplare Auflage hat der Flyer des Vereines. Ihn gibt es in der gesamten Region. Darüber hinaus gehört eine Broschüre mit Erlebnistouren (Rad, Kanu, Pferd, zu Fuß) zu den Publikationen des Vereines. Der Urlaubskatalog hat eine Auflage von 10 000 Exemplaren. Regelmäßig finden Stammtische des Vereines datt, an denen durchschnittlich etwa 30 Mitglieder teilnehmen. Die nächste Gesprächsrunde wird am 7. September in Eixen stattfinden. • Mehr im Internet unter: www.vogelparkregion-recknitztal.de Tierische Kanutour: „Auf den Spuren des Bibers“ Eine neue Tour bietet der Marlower Kanu- und Bootsverleih an. Es ist eine geführte Kanutour „Auf den Spuren des Bibers“. Jeden Freitag wird in der Abenddämmerung eingeladen, die Recknitz in einer ganz besonderen Stimmung zu erkunden. Maximal zwölf Teilnehmer können mit auf Entdeckungstour gehen. Letztlich gibt es keine Garantie, wirklich einen Biber zu Gesicht zu bekommen. Andererseits sind seine Spuren unübersehbar — wenn man denn weiß, wonach man Ausschau halten muss. Wissenswertes und spannende Geschichten zum größten europäischen Nagetier gibt es auf jeden Fall. Und es gibt noch mehr zu entdecken: Schwarzspecht, Eisvogel, Reiher, Seeadler, Schreiadler, Pirol und die Nachtigal bzw. ihr norddeutscher Verwandter, der Sprosser, sind an der Recknitz zu Hause. • www.vogelparkregion-recknitztal.de/aktivitaeten/aktiv-in-der-natur/auf-der-recknitz/ Neue Salzprinzessin gesucht Wer träumt nicht davon, einmal im Leben eine Prinzessin zu sein? Dieser Traum kann nun in der Vogelparkregion Recknitztal in Erfüllung gehen. Zum vierten Mal wird hier für ein Jahr das royale Amt der Salzprinzessin neu besetzt. Beim diesjährigen Landeserntedankfest am 4. Oktober 2015 in Semlow wird die mit reinen Natursalzsteinen besetzte Krone und die Scherpe feierlich von der amtierenden Salzprinzessin Heidi Hameister aus Marlow an die neue Repräsentantin der Vogelparkregion vergeben. Die Bewerbungsfrist läuft bis 23. September. Schriftlich bewerben mit aussagekräftigen Fotos und kurzem Werdegang kann sich jede weibliche Person ab dem 16. Lebensjahr, die Spaß daran hat, im kommenden Jahr die Region auf Veranstaltungen und regionalen sowie überregionalen Events zu repräsentieren. Der künftigen Prinzessin winken unter anderem eine Amtsvergütung in Form eines professionellen Fotoshootings im Wert von 2000 Euro, eine Jahreskarte für den Vogelpark sowie eine Jahresmitgliedschaft im Fitnessbereich des Recknitztal-Hotels Marlow. Bewerbungen: Tourismusverein Vogelparkregion Recknitztal e.V., Am Markt 1 in 18337 Marlow. Interview von Peter Schlag

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