Erstmals Gastreiter beim Tonnenabschlagen

Beim diesjährigen Barther Tonnenabschlagen war einiges anders, als aus den vergangenen Jahren gewohnt. Zwar lief das Programm im bewährten Rahmen ab, doch die Barther mussten auf einige langjährige Matadore verzichten und sich dafür an neue Gesichter und Namen gewöhnen. Die hohe Ausfallquote eigener Tonnenbrüder und -schwestern aus gesundheitlichen, beruflichen oder persönlichen Gründen hatte den Vorstand des Tonnenbundes bewogen, die Veranstaltung erstmals für auswärtige Reiter zu öffnen. Vier jüngere Gastreiter hatten die Einladung angenommen, sodass am Samstagnachmittag ab 14 Uhr insgesamt 17 Teilnehmer mit ihren Pferden über die Bahn am Trebin galoppierten. Im Laufe der folgenden drei Stunden sollten sie — im bildlichen Sinne - viel frischen Wind ins Geschehen bringen. Bereits nach zwanzig Minuten standen „Otto & Otto“ als Bodenkönige fest: nämlich Otto Helm (57) auf dem 13-jährigen Friesenwallach Otto vom Hof Bergmann in Prerow. Der Barther, der im Laufe der Jahre schon mehrmals den Titel des Boden- oder Stäbenkönigs errungen hatte, wusste, was man von ihm erwartet. „Jetzt gibt es erstmal eine Bierrunde für alle Teilnehmer, eine weitere Runde ist heute Abend nach der Siegerehrung fällig. Und 2015 sorgen alle drei Könige für ein ausgedehntes Frühstück vor dem Umzug.“ Die zweite Runde dauerte auch nur 30 Minuten, dann konnten die Zuschauer dem neuen Stäbenkönig Freddy Lemke (21) zujubeln. Der stammt nicht aus Barth, sondern ist in Löbnitz zu Hause und dort seit sieben Jahren Mitglied des Reit- und Fahrvereins. Mit seinem siebenjährigen Friesenwallach „Yukon“ nimmt er an allen Veranstaltungen der Region teil und konnte in diesem Jahr schon die Bodenkönigstitel von Trinwillershagen und Lüdershagen einsammeln. Am kommenden Wochenende will der junge Draufgänger beim Ringstechen in Löbnitz aufs Ganze gehen. Nachdem Moderator Frank Nehls die Zerstörung des Tonnenkreuzes für die nächsten 25 Minuten prophezeit hatte, dauerte es dann doch eine gute Dreiviertelstunde. Mit einem Volltreffer schlug Maik Kammradt (32) aus Ahrenshagen den kompletten verbliebenen Kreuzbalken von der Aufhängung und wurde damit der zweite siegreiche Gastreiter des Turniers. Vereinsvorsitzender Jörg Siewert war mit dem Ablauf, dem Wetter, der Beteiligung und der Besucherzahl der Veranstaltung zufrieden. „Wir werden auch weiterhin Gastreiter zulassen“, so seine wichtigste Schlussfolgerung.Tonnenabschlagen der Frauen am Freitag: BK Stefanie Möller (22), SK Madlen Vensler (29), TK Anja Möller (44). Volker Stephan

Barth - Erstmals Gastreiter beim Tonnenabschlagen