Familienbetrieb feiert Jubiläum

Angefangen hat alles mit einer Dorfschmiede. Die übernahm 1950 in Dettmannsdorf Albert Sarrazin. Er hatte zuvor als Geselle im benachbarten Reppelin gearbeitet, suchte dann etwas Eigenes. Und fand es in der ehemaligen Dettmannsdorfer Gutsschmiede. 65 Jahre ist das her. Heute leiten Albert Sarrazins Enkel Christian und Mathias das Unternehmen, das seit vergangenem Jahr folgerichtig als Gebrüder Sarrazin Metallbau + Sanitär + Heizungstechnik GmbH firmiert. Dazwischen liegen 65 Jahre. Im Eheleben wäre das Eiserne Hochzeit. Schafft kaum ein Paar. 65 Jahre die Firma als Familienbetrieb zu betreiben, darauf sind drei Generationen Sarrazins zu Recht stolz. Alberts Sohn Johannes erzählt von den schwierigen Anfangsjahren, als noch Hufbeschlag und Reparatur von Ackergeräten den Arbeitsschwerpunkt bildeten. „1955 hatten meine Eltern hier gebaut“, schildert er. Ende der 1950er kam dann die Bauschlosserei hinzu. Deswegen wurde 1960 die Werkstatt vergrößert. Sohn Johannes fing zwar Mitte der 1960er im väterlichen Betrieb an, arbeitete dann aber über viele Jahre auf der Werft beziehungsweise bei der LPG in Schulenberg. 1988 kam er zurück. Da stand, mit seinen Söhnen Christian und Mathias, schon die nächste Generation bereit. Die Wende eröffnete neue Möglichkeiten und Geschäftsfelder. Die Gewerke Sanitär- und Heizungstechnik kamen hinzu. 1993 übernahm Johannes den Betrieb seines Vaters, im selben Jahr wurde gegenüber des Büros eine Halle gebaut. So ist es bis heute geblieben. Im vergangenen Jahr hat Johannes Sarrazin seinen Söhnen die Firma übergeben. Im heutigen Handwerk, wo Firmenchefs oft keine Nachfolger finden, durchaus nicht selbstverständlich. Aber die Söhne haben bei Großvater und Vater das Handwerk nicht nur praktisch kennen gelernt — sondern auch die Werte, die dahinter stecken. ,,Die Söhne haben mitbekommen, was selbstständige Tätigkeit heißt“, beschreibt es Johannes Sarrazin. Beide, Christian wie Mathias, haben ihre Meistertitel gemacht. 2007 war das ein Grund zum Feiern. In all den Jahren haben Sarrazins über die Region hinaus an vielen Objekten mitgearbeitet. Ob es das Uni-Klinikum in Hamburg-Eppendorf war oder das FriedrichLoeffler-Institut auf der Insel Riems. Viele Aufträge kommen aus der Region. Schwerpunkte sind zum einen Heizungs- und Sanitärtechnik, auch alternative Energien (Solar). Moderne Bäder seien im Kommen, viele Ältere würden bei Sanierungsaufträgen darauf achten. Zum anderen geht es um Metallbau, um Anlagentechnik. Stahlkonstruktionen betrifft das, wie Balkone, Geländer, Treppen. Während Heizung und Sanitär mehr private Aufträge betreffen, sind beim Metallbau eher Firmen die Kunden. Auch nach all den Jahren sei die Materie immer noch interessant. „Auch ich lerne immer noch dazu“, betont Mathias Sarrazin. Neue Geräte, neue Technik. „Es ist mein Ding“, fasst er seinen Beruf zusammen. Oft blickt er dabei in erleichterte Gesichter. Wenn er als Notdienst ein Problem lösen konnte. „Oft ist man ja beispielsweise Helfer, wenn die Heizung kaputt ist“, erzählt der 40-Jährige. Das 65-Jährige wird gefeiert. Am Freitag. Dann sind viele eingeladen, die mit dem Dettmannsdorfer Familienbetrieb zu tun haben und mit ihm verbunden sind — Weggefährten, Kunden, Lieferanten. Und natürlich Familie und Mitarbeiter. Serie Unser Mittelstand Lehrlinge ausgebildet 1950 wurde die Firma Sarrazin in Dettmannsdorf gegründet. Neun Mitarbeiter hat die Firma derzeit. 1955 erfolgte der Umzug an den jetzigen Standort. 10 Lehrlinge sind bis 1989 ausgebildet worden. Seither folgten weitere insgesamt 21. Peter Schlag

Dettmannsdorf - Familienbetrieb feiert Jubiläum