Baubeginn für neues Rettungszentrum

25 Jahre nach der Wende verabschieden sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Prerow von ihrem Gerätehaus, das kurz vor dem Zusammenbruch steht. Wehrführer Peter Schneider freute sich riesig, dass mit dem ersten Spatenstich endlich der Baubeginn für das neue Rettungszentrum in Prerow erfolgt ist. In dem rund zwei Millionen teuren Neubau zieht nicht nur die Feuerwehr samt ihrer Technik ein. Das Gebäude am Rande der Festwiese bietet auch Platz für die Wache des Rettungsdienstes des Landkreises Vorpommern-Rügen, ist Domizil der Wasserwehr und hat Räume für die Rettungsschwimmer. Im April kommenden Jahres soll das Gebäude bezugsfertig sein. Doch Peter Schneider hofft, mit der Feuerwehrtechnik schon vor diesem Termin einziehen zu können. Für Bürgermeister René Roloff (Prerows Zukunft) hat der Neubau gleich in mehrfacher Hinsicht große Bedeutung. Durch den Umzug des Rettungsdienstes aus der alten Unterkunft ins Gemeinschaftsdomizil werde der Standort Prerow gestärkt. Als mindestens ebenso wichtig erachtete Roloff den Neubau als Motivationsspritze für das Ehrenamt in der Gefahrenabwehr. Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt, dass angesichts der dann guten Voraussetzungen die Motivation steigen werde, sich für eine Tätigkeit in der Feuerwehr zu interessieren. Geradezu als Glückstag erlebte der einstige Wehrführer Bernd Koch den ersten Spatenstich für das Rettungszentrum. Seit mehr als 20 Jahren kämpft der 60-Jährige für das Zusammenziehen der Rettungskräfte in einem Gebäude. „Es freut mich, dass ich das noch miterleben kann“, sagte Koch, der nach einem schweren Unfall die Leitung der Feuerwehr abgeben musste. „Es ist einfach ein Glückstag.“ Koch erinnerte sich gut an die langwierigen Planungen. Erst sollte ein Neubau anstelle des maroden Gerätehauses entstehen. Seit rund zehn Jahren sei das Projekt auf der Festwiese im Gespräch. Aber erst in den vergangenen Jahren sei die Zustimmung innerhalb der Gemeindevertretung für das Vorhaben gewachsen. „Größten Respekt“ zollte denn auch Kreisbrandmeister Gerd Scharmberg dem Einsatz der Prerower Kameraden für ein neues Gerätehaus. Es sei schon bewundernswert, dass die Prerower Kameraden ihrer Feuerwehr trotz der miserablen Unterkunft die Stange gehalten hätten.Mit dem Neubau ziehe Prerow mit der Qualität der Feuerwehr-Gerätehäuser auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gleich. Bis dahin war es ein steiniger Weg. Als sich die Prerower Gemeindevertreter endlich auf den Neubau eines Rettungszentrums auf der Festwiese entschieden hatten, war es später die Kreisverwaltung, die dem Projekt immer neue Hürden in den Weg stellte. Ursache dafür waren die langwierigen Auseinandersetzungen um den Neubau des Gerätehauses im benachbarten Wieck. Dort hatte ein Anlieger mit Befürchtungen wegen zunehmender Lärmbelästigung zahlreiche Auflagen durchgesetzt. Ähnliche Verzögerungen wollte die Genehmigungsbehörde in der Kreisverwaltung in Prerow nicht noch einmal miterleben — und formulierte sie gleich in den Bauantrag mit hinein. So werden die Einsatzfahrzeuge mit Geräuschminderern für die Druckluftbremsen ausgestattet, was mit dem Bau selbst nichts zu tun hat. Zudem wird ein Lärmschutzwall geschüttet, Ampeln sollen das Ausrücken ohne Einsatz des Signalhorns erlauben. Neubau ohne Fördergeld 2Millionen Euro wird das neue Rettungszentrum in Prerow kosten. Das Ostseebad erhält für den Bau der Einrichtung keine Fördermittel. Der Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Rügen wird mit einer Wache dort einziehen. Durch die Mieteinnahmen werden die Kosten des Neubaus zum Teil refinanziert. Timo Richter

Prerow - Baubeginn für neues Rettungszentrum