Generaldebatte zu Kauf von Peterssons Hof

Der Nachtragshaushalt für Born ist unter Dach und Fach. Gegen die Stimmen der Borner Alternative votierte die Mehrheit für den Etat. Der musste geändert werden, weil die Gemeindevertretung jüngst einen Investitionszuschuss in Höhe von einer halben Million Euro an den Kurbetrieb beschlossen hatte. Ursprünglich war ein um 100000 Euro geringerer Betrag vorgesehen. Auch der neue Wirtschaftsplan des Kurbetriebes wurde mehrheitlich beschlossen. Die Aussprache geriet zu einer Generaldebatte über Sinn und Unsinn des Zuschusses an den Kurbetrieb. Der soll mit dem Geld in die Lage versetzt werden, Peterssons Hof zu erwerben — die Kaufsumme liegt bei gut 1,8 Millionen Euro. Die Vertreter der Borner Alternative sahen den öffentlichen Zweck für den Erwerb durch den Kurbetrieb nicht gegeben. Klaus-Dieter Holtz fürchtete, dass in der hart umkämpften Branche gar ein verstecktes Sponsoring möglich sei. „Das führt zu Wettbewerbsverzerrungen. Hintergrund: Das Ensemble mit Ferienwohnungen und Restaurant soll verpachtet werden. Das Geld hätte besser in die Sanierung der Waldschenke gesteckt werden sollen. Albrecht Kiefer listete acht Punkte auf, die seiner Einschätzung nach gegen den Kauf der Immobilie durch den Kurbetrieb sprechen. Bürgermeister Gerd Scharmberg (Bürger für Born) sieht den Erhalt von Peterssons Hof in seiner jetzigen Form als „für den Tourismus in Born äußerst dringliche Aufgabe“, zumal in jüngerer Vergangenheit mehrere gastronomische Betriebe die Türen geschlossen haben. Peterssons Hof habe für die staatliche Anerkennung Borns als Erholungsort eine wichtige Rolle gespielt. Die Immobilie an einen Investoren zu veräußern sei „ein Spiel mit dem Feuer“, würden die auf dem weitläufigen Grundstück zur Refinanzierung weitere Ferienwohungen bauen. Dieser Einschätzung widerspricht allerdings die Borner Alternative. Dass sich in der Vorlage für den Nachtragshaushalt verschiedene Rechenfehler fanden, nutzte die Opposition als Steilvorlage, um das Papier von der Tagesordnung zu wischen. Doch wurden die Fehler kurzerhand korrigiert, die fehlerfreie Satzung sowie der Wirtschaftsplan des Kurbetriebs beschlossen. Einstimmig folgten die Gemeindevertreter der Empfehlung ihres Finanzausschusses und stimmten für eine Erhöhung der Grundsteuer für unbebaute Flächen. Erforderlich war der Beschluss, weil der Hebesatz in Born unterhalb des landesweiten Mittel lag. Die Kommune hätte als Konsequenz um die so entgangene Einnahme verringerte Zuweisungen erhalten. Durch die Angleichung des Hebesatzes von 250 auf nun 300 Prozent kann die Kommune mit Mehreinnahmen von rund 2000 Euro rechnen. Investitionszuschuss 500 000Euro beträgt der Investitionszuschuss der Kommune an den Kurbetrieb. Das Geld dient dem Kauf von Peterssons Hof und soll den Betrieb in die Lage versetzen, auch andere Projekte verwirklichen zu können. Timo Richter

Aus der Borner Gemeindevertretung: Langer Sitzungsabend am Bodden - Generaldebatte zu Kauf von Peterssons Hof