Kurbetriebe: Ministerium will Rückübertrag

Die Kommunen im Bereich des Amtes Darß/Fischland müssen formell einen Antrag auf Rückübertragung der jeweiligen Kurbetriebe beschließen. Das ist die Auffassung im Innenministerium, wie Amtsvorsteher Gerd Scharmberg auf Nachfrage bestätigte. Nach Inkrafttreten der Eigenbetriebsverordnung vor Jahren sind die gemeindeeigenen Betriebe formell auf das Amt Darß/Fischland übergegangen. Aufgrund der anderen Organisation ist der Wiecker Betrieb davon nicht betroffen. Gestört hat es niemanden, gemerkt hat das auch keiner, bis der Landesrechnungshof eklatante Mängel in der Buchführung des Prerower Kurbetriebs anprangerte und das Amt Darß/Fischland nun tatsächlich die Betriebsführung inne hat, um die beschiebenen Mängel abzustellen (die OZ berichtete). Für den Amtsvorsteher ist klar, mit Ausnahme von Wieck müssen alle amtsangehörigen Kommunen schnellstmöglich die Rückübertragung der Kurbetriebe beantragen und beschließen. Erst dann entsprechen die Formalien auch den tatsächlichen Gegebenheiten. Dass dieses Missverhältnis nicht viel früher auffiel und auch die Probleme in dem Prerower Kurbetrieb nicht erkannt worden waren, hatte der Amtsvorsteher seinerzeit damit begründet, den Eigenbetrieben ein hohes Maß an Freiheit zu gewähren. Gleichzeitig hatte Scharmberg versprochen, bei den Kurbetrieben künftig genauer hinzuschauen. Das hatte dann in Ahrenshoop zu dem Protest geführt, dass nun sämtlich Kurbetriebe unter Generalverdacht einer unkorrekten Buchführung stünden. Die Gründe für die Mängel im Prerower Kurbetrieb sieht der Amtsvorsteher als hausgemacht. Durch den Wegfall von Stellen, häufige Wechsel in der Geschäftsführung hatte der Eigenbetrieb überhaupt nicht mehr den Personalbestand, um damals die Buchführung ordnungsgemäß erledigen zu können. „Die politisch Verantwortlichen haben absolute Fehlentscheidungen getroffen“, schreibt Scharmberg den Prerowern ins Stammbuch. In dem Ostseebad sei in dieser Hinsicht alles falsch gemacht worden. Umso mehr ärgert sich der Amtsvorsteher, dass Prerow immer noch nicht an einem konsequenten Abarbeiten der Mängelliste gelegen zu sein scheint, wenn er Mehrheitsbeschlüsse in diesem Zusammenhang betrachtet. „Prerow verweigert sich total“, bedauert Scharmberg. Zusätzliche Stelle geplant 1Mitarbeiterin soll im Amt Darß/Fischland beschäftigt werden, um die Betriebsführung der Prerower Kurverwaltung zu leisten. Erforderlich ist das, weil der Landesrechnungshof eklatante Mängel in der Buchführung des gemeindeeigenen Betriebes in zurückliegenden Jahren erkannt hatte. Die politisch Verantwort- lichen in Prerow haben absolute Fehlent- scheidungen getroffen.“Gerd Scharmberg, Vorsteher des Amtes Darß/Fischland Timo Richter

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