Museumshof eröffnet nach Umbau ganz neue Perspektiven

Inhaltlich und ästhetisch wird der Museumshof des Seeheilbades deutlich an Größe gewinnen. Das ist das ehrgeizige Ziel des Leiters Bernd Koppehele. Bis Ostern 2014 sollen aus dem bisherigen „qualitativ hochwertigen Sammelsurium“ drei Museumswelten geformt werden. 800 000 Euro lässt sich das der gemeindeeigene Fremdenverkehrsbetrieb kosten. Drei große Aufgaben stehen in diesem Zusammenhang an. Das Haus Morgensonne, in dem das Heimatmuseum untergebracht ist, wird von Grund auf saniert. Decken und Fußböden wurden zwar schon früher aufgemöbelt, doch jetzt soll das Haus von Grund auf auf Vordermann gebracht werden. Oberste Zielstellung ist, das Gesamtbild des Hauses so weit wie möglich beizubehalten. Das dahinter liegende Wirtschaftsgebäude wird abgerissen. Auf den alten Grundmauern wird dann ein fensterloser Neubau entstehen, in dem nach der Wiedereröffnung des Museumshofes Kunst gezeigt wird. „Der Museumshof hat sich weiterentwickelt, ein drittes Museumsgebäude ist einfach notwendig“, sagt Bernd Koppehele, der sich schon mächtig auf den neuen großen Galerieraum freut. Verbunden werden die beiden parallel stehenden Gebäude mit einem Glasdach, sodass ein weiterer Ausstellungsraum entsteht. Das Dach ragt einige Meter auf den bestehenden Museumshof hinaus und präsentiert sich später als großzügiges Entree in den Museumsbereich. Der Museumschef erreicht mit der Maßnahme gleich mehrere Ziele: Das kleinteilige alte Gebäude wird neu geordnet, der lichte Raum zwischen den Gebäuden bringt zusätzliche Ausstellungsfläche und der neue Galerieraum bietet außer weiteren Flächen durch die Bauweise auch Ruhezonen. Insgesamt wird sich die Ausstellungsfläche nahezu verdoppeln. „Mit dem geringstmöglichen Eingriff“, erläutert Bernd Koppehele das Ziel der Aktion, sollte „das Maximum erreicht werden“. Die Marketingchefin der Kur- und Tourismus GmbH, Anne Burghardt, spricht von einer deutlich sichtbaren Veränderung des Museumshofes — weg vom Sammelsurium hin zu einer klaren Struktur. Mit Bernd Koppehele wurde dieser Weg bereits erfolgreich eingeschlagen, jetzt werde mit Riesenschritten das überhaupt Machbare auf dem Museumshof angesteuert. Ausdrücklich sind Zingster eingeladen, sich an dieser Entwicklung des Museumshofes zu beteiligen. Schließlich werde in der Einrichtung die Identität des Ortes bewahrt. Da ist für Bernd Koppehele die Arbeit längst nicht beendet. Der Museumsleiter will Forschung betreiben, will mit Hilfe der Exponate beispielsweise die gesamte Seefahrtsgeschichte dokumentieren. Allein in Zingst wurden früher 100 Schiffe gebaut. Wo die überall hinfuhren, will Bernd Koppehele herausfinden — und das Wissen einbetten in die Entwicklung der Region. So verlor Zingst beispielsweise mit dem Niedergang der Segelschifffahrt ein Drittel der Bevölkerung. Der neugestaltete Museumshof soll dazu einladen, den Zingst auf eine neue Weise kennen zu lernen, hofft Bernd Koppehele. So seien am Ende der Ort, die Menschen sowie deren Werdegang besser zu verstehen. Investition in neue Museumswelten 800 000Euro sind für Umbau und Erweiterung des Museumshofes veranschlagt. Zu Ostern kommenden Jahres soll der Museumshof wieder eröffnet werden. 3Museumswelten können die Besucher des Museumshofes in Zingst nach den Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen erleben: Orts- und Regionalgeschichte, Seefahrtshistorie und Kunst. Timo Richter

Zingst - Museumshof eröffnet nach Umbau ganz neue Perspektiven