Prerow investiert in den Neubau von Straßen

Am 26. April werden die Einwohner des Ostseebades darüber befinden, ob die Seebrücke als Zuwegung für einen geplanten Not- und Etappenhafen des Landes zur Verfügung gestellt werden kann. Der Bürgerentscheid wird von 8 bis 18 Uhr im „Kiek in“ und Darßer Bildungszentrum per Abgabe von Stimmzetteln erfolgen. So haben es die Gemeindevertreter am Donnerstagabend in seltener Einmütigkeit beschlossen. Der bereits zu einem früheren Zeitpunkt gefasste Beschluss, dem Zweckverband „Maritimer Lückenschluss Warnemünde-Stralsund“ beizutreten, musste wegen der vielen Änderungen, die auf Wunsch von Mitgliedsgemeinden in die Satzung eingearbeitet worden sind, erneut formal bestätigt werden. Auch hier demonstrierten die Gemeindevertreter Geschlossenheit. „Der Zweckverband hat sein Aufgabenspektrum erweitert, beispielsweise auf die Entwicklung der touristischen Infrastruktur und der Verkehrsanbindung der Region“, hatte Bürgermeister René Roloff (Prerows Zukunft) vor der Abstimmung erklärt und versichert, dass der Verband nicht in die Befugnisse der Kommunen eingreifen werde. „Er ist eher als meinungsbildendes Gremium anzusehen.“ Aufgrund der Bildung der neuen Fraktion der Handwerker wurde die Neubesetzung der Ausschüsse erforderlich. Nachdem ein erster Wahlgang an der Komplexität des geheimen Wahlverfahrens mit Stimmzetteln gescheitert war — bei der Auszählung der Stimmen für den Hauptausschuss gab es einen Zettel zu viel — entschlossen sich die Gemeindevertreter, zum offenen Wahlverfahren per Handzeichen überzugehen. Innerhalb kurzer Zeit stand die Besetzung der Ausschüsse mit Gemeindevertretern und berufenen Bürgern fest. Ohne große Diskussion beschlossen die Gemeindevertreter auch die Haushaltssatzung für das laufende Jahr. Im Ergebnishaushalt stehen Erträgen von 2,86 Millionen Euro Aufwendungen in Höhe von 2,71 Millionen Euro gegenüber. Im Finanzhaushalt sind es 2,76 Millionen Euro an Einzahlungen und 2,3 Millionen Euro an Auszahlungen. „Der Haushalt ist ausgeglichen, wir sind nicht im Minus“, freute sich Roloff. Die Erhöhung der Einnahmen aus Gewerbesteuer und Grundsteuer für bebaute Grundstücke führte er auf die von der Landesregierung geforderte Erhöhung der Hebesätze zurück. Im Bereich der Investitionen seien noch 1,6 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr für die Feuerwehr überhängig, 1,37 Millionen Euro wären für weitere Investitionen vorgesehen, zum Beispiel für den Neubau von Straßen. Aufgrund der Kreditaufnahme von 1,65 Millionen Euro für den Bau des Rettungszentrums werde sich die Kreditbelastung der Gemeinde erhöhen — die Pro-Kopf-Verschuldung läge dann bei 1498 Euro. Rona Weiß, Leiterin des Sachgebietes Finanzen im Amt Darß/Fischland, addierte die liquiden Mittel zum Jahresanfang auf 2,815 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung aller Ausgaben für Investitionen blieben davon 600000 Euro übrig. „Dafür hat die Gemeinde aber auch einen entsprechenden Gegenwert geschaffen“, bat sie zu berücksichtigen. „Prerow lebt nicht von seiner Substanz, sondern erwirtschaftet das Geld, das es im laufenden Jahr ausgibt“, stellte sie abschließend fest. Vertagt um acht Wochen wurde der Beschluss über das neue Tourismuskonzept für den Amtsbereich. Roloff erwartete, dass die Anregungen in dem Konzept nicht in den nächsten fünf Jahren abgearbeitet werden könnten. Die geförderten Kosten des Konzeptes betragen nach Aussage des Bürgermeisters 44000 Euro. Verschuldung steigt 1498Euro beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung in Prerow. Grund ist unter anderem die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 1,65 Millionen Euro für den Bau des Rettungszentrums. 2,815Millionen Euro machten zu Jahresbeginn die liquiden Mittel des Ostseebades aus. Nach Abzug der Investitionen bleiben noch rund 600000 Euro übrig. Der Zweck- verband ist ein eher meinungs- bildendes Gremium.“René Roloff, Bürgermeister in Prerow Volker Stephan

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