Rahmenplan lädt Grundbesitzer zu Diskussion ein

Der Entwurf eines Rahmenplans für eine mögliche Entwicklung in dem Boddendorf sorgt für Zoff. Während die große Mehrheit nach zwei Sprechtagen mit dem Planer Probleme aus dem Weg räumen konnten, sehen Kritiker in dem Rahmenplan ein Mittel der „stillen Enteignung“. Christopher Walther fürchtet gar, dass Grundstückseigentümer, die mit ihrem Grund und Boden eine Altersversicherung haben, ruiniert werden. Sie könnten die Grundstücke nicht mehr zu angemessenen Preisen verkaufen, weil Baumöglichkeiten zu stark eingeschränkt würden. Rund 60 Prozent der Fläche im Innenbereich Wiecks würden durch Bauverbote zu Wiesengrundstücken gemacht und somit nahezu komplett entwertet. Vom Bürgermeister fordert er, mit den Betroffenen zu reden, bevor solche weitreichenden Entscheidungen getroffen würden. Genau das, entgegnet Bernd Evers (62, Freie Wählergemeinschaft) sei mit einer überaus gut besuchten Einwohnerversammlung sowie zwei ausgiebigen Sprechtagen geschehen. „Mehr Öffentlichkeit geht nicht“, ergänzt Jutta Ehlert, die im Bauausschuss der Gemeindevertretung mitarbeitet. Sie hat die beiden Sprechtage mitverfolgt und zieht eine überwiegend positive Bilanz nach den Gesprächen der Grundstückseigner mit dem Planer. Bis auf wenige Ausnahmen konnten alle Probleme geklärt werden. „Eigentlich sind alle zufrieden rausgegangen“, ist ihre Einschätzung. An oberster Stelle stand die Angst von Eigentümern vor einem Bauverbot. Aber, stellt der Bürgermeister klar, Anbauten wie Veranden oder Terrassen seien ohne Weiteres möglich. Es gehe darum, unkontrolliertes Zubauen, auf großen Grundstücken bis in die dritte Reihe hinein zu verhindern. „Wer jetzt Baurecht hat, wird dieses auch behalten“, sagt Evers. Mit dem Rahmenplan würden keine künftigen Investitionen in den Gebäudebestand verhindert. Die größten Probleme sieht Evers in Flächen im Außenbereich. Die könnten nicht einfach als Innenbereich deklariert und dann bebaut werden. Aber auch im Innenbereich gebe es Flächen, die erst einmal nur als Options- beziehungsweise Entwicklungsflächen in den Rahmenplan Eingang finden. Der Bürgermeister stellt nochmals klar, dass so ein Rahmenplan keine Rechtsbindung entfalte, sondern lediglich als Grundlage für Bebauungspläne dient. Die wiederum sollen für Wieck auf dem Rahmenplan basieren. Behutsame Entwicklung Ziel des Rahmenplanes ist es, für den gesamten Innenbereich Regeln für eine behutsame weitere Dorfentwicklung aufzustellen, die anschließend durch einfache Bebauungspläne der Innenentwicklung in verbindliches Ortsrecht überführt werden. Timo Richter

Wieck - Rahmenplan lädt Grundbesitzer zu Diskussion ein