Fliegen ist nicht nur für Reiche

Kein Segelflieger über Purkshof am Himmel, statt dessen Regenwolken. Der Info-Tag des Fliegerclubs Rostock (FCR) lockte am Sonnabend trotzdem 22 Segelfluginteressierte auf das Flugplatzgelände. „Wir wollen weitere, vor allem junge Mitglieder gewinnen“, sagt Sven Bradtke, seit 2011 erster Vereinsvorsitzender. Bereits mit 14 Jahren kann die Ausbildung beginnen, in zwei bis drei Jahren kann dann der Segelfliegerschein erworben werden. 15 Fluglehrer wurden in Purkshof selbst ausgebildet. Auch die Techniker kommen aus den eigenen Reihen. Für die Neulinge aber gilt es, ein umfangreiches Wissen in Theorie und Praxis zu erwerben. Luftrecht, Navigation, Meteorologie, Technik, auch das menschliche Leistungsvermögen müssen beherrscht werden. Nicht nur Anfänger informierten sich über die Möglichkeiten des Fliegens. Gerhard Palatschek aus Broderstorf erwarb seinen C-Schein bereits 1969. „Ich will meine Kenntnisse auffrischen“, sagt er. „Unser Sport ist nicht nur für Reiche“, sagt Sven Bradtke und nennt die Kosten für Jugendliche: „300 Euro Flugpauschale im Jahr und 90 Euro Monatsbeitrag.“ Der Verein geht auch zu Projekttagen der zehnten Klassen in drei Gymnasien, so in Bad Doberan ins Friderico Francisceum. Unter den 187 Mitgliedern sind 80 Segelflieger. Sie alle haben ihre Technik für das Anfliegen am 29. März vorbereitet. Neun Segelflieger, davon vier Doppelsitzer, zwei Motorsegler und ein Motorflugzeug, die DR 40/180 Remorqueur, sind im Bestand des Vereins. Mit der „Remo“ oder der LKW-Winde erfolgen die Starts. Mit dem 1300 Meter Kunststoffseil kann bis zu einer Höhe von 700 Metern geschleppt werden. Der FCR eint unter seinem Dach das Segelfliegen, Motorsegelfliegen, den Motorflug und den Modellflug. Oliver Schmelzer (57), seit 43 Jahren Segelflieger und seit 2012 in Rostock, lobt den tollen Verein, der ihm schnell Heimat wurde und der 2015 den 25. Gründungstag feiert. Jürgen Falkenberg OZ

Purkshof - Fliegen ist nicht nur für Reiche