Förderschule will ganztags unterrichten

th/Stralsund — Die Förderschule „Jan-Amos Komensky“ in Barth möchte im nächsten Schuljahr Ganztagsschule werden. Einen entsprechenden Antrag hat der Bildungsausschuss des Kreises Vorpommern-Rügen — der Träger der Einrichtung — in dieser Woche einstimmig befürwortet. Nun muss nur noch das Bildungsministerium zustimmen. „Wir leben das Prinzip der Ganztagsschule bereits“, sagte die Rektorin der Schule, Liane Palatschek, während der Vorstellung ihrer Einrichtung zur Ausschusssitzung am Mittwoch. Nun soll es offiziell werden. Herausspringen können durch die Anerkennung für die Schule etwa zehn zusätzliche Lehrerwochenstunden für den Nachmittagsunterricht. Schon jetzt hat die Schule dank des zusätzlichen freiwilligen Engagements der Lehrer sowie zahlreicher Kooperationspartner viele Angebote im Nachmittagsprogramm, etwa dank der Zusammarbeit mit der Barther Boddenbühne, dem Seglerverein, mit dem Bildungszentrum in Ribnitz-Damgarten oder dem Verein Storchennest. Dazu gibt es natürlich sportliche Angebote und den Schulchor. Schwerpunkte legt die Schule beim Programm unter anderem auf Gewaltprävention und Berufsfrühorientierung, aber natürlich auch auf Hausaufgabenbetreuung. „Einen hohen Stellenwert für viele Schüler hat die Schülerfirma ,Die Kochmützen‘“, sagt die Rektorin. „Das ist ein richtiger kleiner Mini-Betrieb“, erzählt die Schulleiterin. Die Mitglieder seien hochmotiviert. Sie kümmern sich um die Schulpausenverpflegung, übernehmen Catering-Aufträge — etwa bei der 750-Jahr-Feier der Stadt Barth — und nehmen für ihre selbst gebackenen Brote sogar Bestellungen entgegen. Positiver Nebeneffekt neben den Einnahmen für die Schüler sind die Berufserfahrungen, die so bereits gesammelt werden. „Alle Schüler, die bei den ,Kochmützen‘ mitgemacht haben, haben eine Lehrstelle gefunden“, erzählt Liane Palatschek nicht ohne Stolz. Wenn das Ganztagsschulkonzept genehmigt wird, dann werden Nachmittagsangebote an drei Tagen pro Woche bis zur achten Stunde verpflichtend für die Kinder. Die Erziehungsberechtigten befürworten die Entwicklung: „Die Eltern haben sich mit ihren Ideen zu den Angeboten geäußert und tragen unseren Wunsch mit“, so Liane Palatschek. Die Prognose für die nächsten drei Schuljahre habe ergeben, dass alle Schüler an der gebundenen Ganztagsschule teilnehmen werden. Die Rektorin zeigt sich nun nach der Genehmigung durch den Träger vorsichtig optimistisch, dass die Anerkennung für das nächste Schuljahr klappt, da die Begleitumstände stimme. „Wir brauchen keine zusätzlichen finanziellen Mittel“, sagt sie. Die Räume sind ausreichend, Mittagsverpflegung wird bereits angeboten und da auch die Kooperative Gesamtschule Barth ganztags unterrichtet, muss auch der Schulbusverkehr nicht weiter angepasst werden. So gibt es eigentlich keine Gründe, die gegen eine offizielle Anerkunnung als Ganztagsschule sprechen. Dem wollte der Bildungsausschuss auch nicht weiter widersprechen. Derweil steckt sich die Rektorin der Schule schon wieder neue Ziele: „Wir wollen auch Umweltschule werden“, erzählt Liane Palatschek. Außerdem ist die Erweiterung des Förderschwerpunkts anvisiert. Zum Förderschwerpunkt Lernen soll auch emotionale und soziale Entwicklung dazukommen. „Wir haben jetzt bereits 80 Prozent Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten und -störungen“, sagt die Leiterin. Das Fachpersonal für die Betreuung sei da. Die Förderschule „Jan-Amos Komensky“ 92 Schüler besuchen momentan die Förderschule „Jan-Amos Komensky“ in Barth. Dort unterrichten momentan 22 Lehrkräfte. 2014 war das Siegeljahr für die 50 Jahre alte Schule. Die Bildungseinrichtung des Kreises erhielt das Berufswahlsiegel und die Schülerfirma „Die Kochmützen“ wurde mit einem Qualitätssiegel ausgezeichnet. Nächstes Ziel sind die Anerkennung als Ganztagsschule, Umweltschule und eine Erweiterung des Förderschwerpunkts. Wir leben das Prinzip der Ganztagsschule bereits. Jetzt soll es offiziell werden.“ Liane Palatschek, Rektorin der Komensky-Förderschule Elisabeth Woldt

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