Die Gemeinde Dettmannsdorf-Kölzow (Vorpommern-Rügen) muss einen Kassenkredit über 590 000 Euro aufnehmen, um weiter liquide zu sein. Das Problem: Weil in den vergangenen Jahren die Steuereinnahmen sehr hoch gewesen seien, habe das Land nun die Schlüsselzuweisungen gekürzt. „Wir kriegen insgesamt 100 000 Euro weniger“, sagte Bürgermeister Stefan Schmidt (parteilos). „Wir werden dafür bestraft, dass wir gut gearbeitet haben.“ Und im Gegenzug würden gleichzeitig auch noch die Umlagen, die die Gemeinde zahlen muss, erhöht.
„Trotz der komplizierten, finanziellen Situation werden wir aber keine Abstriche bei den freiwilligen Leistungen machen“, gab sich der Bürgermeister kämpferisch. Und auch die Steuern – Gewerbesteuer sowie Grundsteuer A und B– würden nicht erhöht. „Dann laufen wir ja in zwei Jahren wieder Gefahr, dass die Zuweisungen vom Land noch weiter gekürzt werden, weil wir mehr einnehmen.“
Jetzt bleibe abzuwarten, wie die Kommunalaufsicht des Landkreises sich zu dem Haushaltsplan äußere. „Es ist durchaus möglich, dass sie sagen, dass wir uns das nicht leisten können und wir freiwillige Leistungen streichen oder die Steuern erhöhen müssen, aber dann müssen wir uns eben mit ihnen streiten“, betonte Stefan Schmidt. „Das ist unser Dorf und wir wollen es auch weiter gestalten.“
Einschnitte soll es auch nicht bei den geplanten Investitionen geben. Bei der Sanierung des alten Bahnhofes, der zu einem Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden soll, hofft die Gemeinde allerdings auf eine hohe Förderung.
Anika Hoepken