Geringes Interesse an Seniorenbeirat in Bernsteinstadt

Die Resonanz sprach für sich: Nur drei von sieben eingeladenen Seniorenvereinen und Institutionen waren der Einladung des Sozialausschusses der Stadt gefolgt. Lediglich Vertreter des Dorfvereins Klockenhagen, der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und des Seniorenbeirates Nordvorpommern waren gekommen, um bei der jüngsten Sitzung mit den Ausschussmitgliedern zu diskutieren, ob Ribnitz-Damgarten einen Seniorenbeirat braucht. „Auch das ist ein Votum“, erklärte der Ausschussvorsitzende Tino Leipold (Die Unabhängigen) mit Blick auf die leeren Stühle. Hans-Jürgen Hübl vom Seniorenbeirat Nordvorpommern sprach sich hingegen für einen Beirat in Ribnitz-Damgarten aus. „So ein Beirat vertritt die Interessen der Senioren gegenüber der Stadt. Um Dinge durchzusetzen, ist es empfehlenswert, sich zusammen zu tun.“ Barth, Wustrow und Grimmen hätten beispielsweise einen sehr aktiven Seniorenbeirat, der bei allen wichtigen Themen mit einbezogen werde. So sei unter anderem in Grimmen durchgesetzt worden, dass in der Stadt mehr Bänke aufgestellt werden. Wenn eine Stadt keinen Seniorenbeirat habe, „wurschtele jeder nur für sich selbst“. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt nach eigenen Angaben die Seniorenvereine zu diesem Thema befragt. Die Resonanz sei damals gut gewesen, das Ergebnis allerdings auch eindeutig. „Die meisten haben gesagt, dass wir keinen Seniorenbeirat brauchen“, berichtet Tino Leipold. So sei hervorgehoben worden, dass Ribnitz-Damgarten eine Stadt der kurzen Wege sei. Jeder könne sich mit Problemen an die Verwaltung wenden, da bedürfe es keines Seniorenbeirates, der dazwischen geschaltet sei. Zudem gebe es auch so eine sehr aktive Seniorenarbeit in der Stadt. Viele Senioren hatten bei der Umfrage im vergangenen Jahr befürchtet, dass die Arbeit in so einem Gremium viel Zeit koste. Hübl hielt dagegen: „In Grimmen kommt der Seniorenbeirat gerade einmal zwei Mal im Jahr zusammen.“ „Wir stehen diesem Thema auch offen gegenüber“, erklärte der Vorsitzende des Sozialausschusses. „Wenn sich Senioren melden, die sich engagieren wollen, können wir gerne noch einmal über das Thema sprechen.“ Allerdings bringe es nichts, die Entscheidung über den Köpfen der Betroffenen zu treffen. Und Christina Rebbin (Die Unabhängigen), Mitglied des Sozialausschusses, schlug vor: „Der Ausschuss kann die Seniorenvertreter einmal im Jahr einladen.“ Dann hätten die Senioren die Möglichkeit, für sie wichtige Themen anzusprechen. Stimmen Sie ab unter: www.ostsee-zeitung.de/ribnitz-damgarten/ Ja Nein Ich weiß nicht ONLINE UMFRAGE Braucht Ribnitz-Damgarten einen Seniorenbeirat? Im Sozialausschuss wurde diskutiert, ob die Stadt ein Gremium für Senioren ins Leben rufen soll. Anika Hoepken

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