Heimatverein kauft Zunftkanne der Barther Maurer

Der Barther Heimatverein konnte dank großer Unterstützung von privaten Spendern bei einer Auktion einen historischen Gegenstand erwerben — eine große Zunftkanne der Barther Maurer. Sie ist in Zinn gegossen und leicht graviert, konischer Korpus mit leicht ausgestelltem Stand, gekanteter Schnaupe und weitem Bandhenkel, scharnierter Deckel mit Kugeldrücker, auf dem Deckel gravierte Zunftsymbole der Maurer und „Das Gewerck der Maurer“, im Boden und auf dem Henkelrücken jeweils Stadtmarke Barth (Männerkopf und drei Fische im geteilten Schild) und doppelte Meistermarke. Die Kanne ist nachweislich Mitte des 18. Jahrhunderts angefertigt worden. Sie weist typische Gebrauchsspuren auf, die Stadtmarke auf dieser Kanne kann als gesichert gelten, bei dem Meister N.H.R. handelt es sich sich um den Kannengießer Niclas Hermann Röder. Schon der Vater von Niclas Hermann Röder sowie dessen Verwandter, der aus Barth stammende und von 1763 bis 1815 in Stralsund tätige Meister Johann Nicolaus Röder, welcher 1818 in Barth verstarb und in Stralsund ein identisches Meisterzeichen mit springendem Reh und „JNR“ führte, waren Zinngießer. „Es ist uns eine große Freude, diese über 265 Jahre alte Zunftkanne der Maurer dem Vineta-Museum als Dauerleihgabe zu übergeben“, so Mario Galepp vom Heimatverein: „Das Handwerk in Barth schon immer eine große Tradition hatte, lässt sich noch an der Villa Teetz in der Hafenstraße 22 erkennen. Das Haus wurde um 1895 vom Zimmer- und Maurermeister Albert Wendt für die Familie seines Schwiegersohnes gebaut. Albert Wendt hatte eine Maurerei, Baumaterialienhandlung und Farbenfabrik. Sein Bruder Heinrich , früher Schiffskapitän, betrieb eine Ziegelei. Beide legten nun ihre Geschäfte unter der Firma Gebrüder Wendt — Baugeschäft zusammen. Die Firma Gebrüder Wendt baute viele Barther Häuser, u.a. die roten Klinkersteinhäuser beiderseits am Reifergang.“ OZ

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