„Ich will, dass unsere Stadt vorankommt“

OSTSEE-ZEITUNG: Warum möchten Sie Bürgermeister werden? Dr. Gerd Albrecht: Weil ich an der Gestaltung dieser Stadt kraftvoller mitwirken möchte. Die Menschen haben mich darauf angesprochen, dass ihnen die Situation in Barth sehr gelähmt erscheint. Ich will, dass unsere Stadt vorankommt. OZ: Wie wollen Sie das erreichen? Albrecht: Wir brauchen ein neues Barth-Gefühl. Das heißt, dass die Leute sich wieder mehr mit ihrer Stadt identifizieren und daraus auch Konsequenzen ziehen. Diese Konsequenz muss heißen: Wir selbst müssen uns einbringen und in die Stadt investieren. Ich meine damit nicht nur Geld. Barth hat eine rasante Entwicklung genommen, aber sie liegt zurzeit unter ihren Möglichkeiten. OZ: Woran liegt das? Albrecht: An der schwierigen Haushaltssituation, auch an den vielen Gräben, die sich gesellschaftlich aufgetan haben. Wir brauchen keine Gräben und Schlaglöcher, sondern eine tiefe Fahrrinne zur Ostsee. OZ: Wie wollen Sie die Gräben überwinden? Albrecht: Meine Rolle sehe ich darin, Brückenbauer zu sein zwischen den Interessen der Einwohner, den Stadtvertretern und der Verwaltung, sodass man diese Stadt nicht nur gut verwaltet, sondern vor allem zukunftsfähig gestaltet. Ich möchte mit den Barthern im Dialog entwickeln. Wir brauchen eine echte Marke Barth. OZ: Worin sehen Sie weitere Schwerpunkte? Albrecht: Wichtig sind mir die touristische Entwicklung, die Bildung, die Sachen, die wir uns alle wünschen. Dazu ist die Ökonomie der Schlüssel. Die haushälterische Aufstellung muss uns besser gelingen, damit wir die Infrastruktur und die kleinen Unternehmen unterstützen können. OZ: Welchen Stellenwert hat für Sie der Dienstleistungssektor? Albrecht: Das ist das, was Barths Rolle in einer Urlauberregion ausmacht. Dienstleister zu sein, da liegen noch große Potentiale und auch Möglichkeiten für Arbeitsplätze. OZ: Zum Beispiel? Albrecht: Mit der Entwicklung des Barth-Gefühls müssen wir für attraktive Angebote sorgen. Wir haben sehr schöne Cafés. Aber uns fehlt ein Rund-um-Paket, damit die Urlauber von Fischland-Darß-Zingst hier für einen Tag gut beschäftigt und zufriedengestellt werden. OZ: Wie weit wollen Sie Parteiinteressen und Bürgermeisteramt miteinander verknüpfen? Albrecht: Das, was ich mir vorgenommen habe, ist parteipolitisch unabhängig. Ich stehe auf dem Fundament christlich demokratisch, aber ich arbeite vollkommen sachorientiert für Barth. Das heißt, alle Kräfte, die im Sinne dieser Stadt denken und Ideen einbringen wollen, sind gefragt. OZ: Wie wollen Sie den Wahlkampf führen? Albrecht: Auch er soll nicht in eine parteipolitische Richtung gelenkt werden. Ich möchte Alternativen aufzeigen, um Chancen besser zu nutzen und Zukunft zu gestalten. Nächste Woche: Amtsinhaber Dr. Stefan Kerth (SPD) Interview von Detlef Lübcke

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