In Barth kann man jetzt seinen eignen Baum pflanzen

Der Traum von einem eigenen Obstbaum: In Barth kann der nun auch ganz ohne eigenen Garten Realität werden. Denn auf der Wiese zwischen dem Holzreiterwall und dem Bleicherwall sollen Obstbäume gepflanzt werden – und zwar von Bürgern. Die SPD-Fraktion hatte im Februar einen Antrag in der Stadtvertretersitzung gestellt, denn die Nachfrage von Barthern, die aus klimaschutztechnischen und ökologischen Gründen einen Baum pflanzen wollen, steige, hieß es in der Beschlussvorlage. Mehrheitlich – mit nur einer Enthaltung – stimmten die Stadtvertreter diesem Beschluss im Februar zu. Und nun soll das Vorhaben auch umgesetzt werden. Der Fokus liegt auf alten Sorten: Doch wie können die Barther ihren eigenen Baum pflanzen und welche Kosten kommen auf die Baumpaten zu? Die erste wichtige Voraussetzung ist ein Antrag bei der Stadt. Dabei können sich die zukünftigen Baumpflanzer aus 20 Sorten eine Baumart aussuchen. Vom Gelben Erdapfel, bis hin zur Novemberbirne oder Clapps Liebling – der Fokus liegt dabei vor allem auf älteren Obstsorten. Während einige Früchte schon im August geerntet werden können, sind andere im September oder sogar erst im Oktober oder November reif. Bei der Sorte „Gräfin von Paris“ können die Birnen beispielsweise bis in den November hinein geerntet werden. Diese Kosten fallen an: Wer den Antrag ausfüllt, kann auch entscheiden, ob der Baum im Herbst oder erst im Frühjahr gepflanzt werden soll. Wer möchte, wird als Pate auch namentlich genannt. „Wir überlegen noch, ob wir Plaketten an den Bäumen anbringen oder ob wir Pfähle mit einer Plakette neben die Bäume stellen. Auf jeden Fall wird es eine nachhaltige Lösung sein“, sagt Stadtförster Ralf Moritz. Für die Beschaffung des Baumes und der Plakette entstehen Kosten von rund 300 Euro, die der Baumpate übernehmen muss. Die Anträge bekommt man im Rathaus bei Nicole Piest (Telefon 038231/37116 oder E-Mail piest@stadt-barth.de), schon bald soll der Antrag auch im Internet unter www.stadt-barth.de verfügbar sein. „Einige Anträge liegen schon vor“, berichtet Nicole Piest. Sogar ein Interessent aus Magdeburg habe sich gemeldet. Da seine Großeltern im Bleicherwall wohnten, würde er dort gerne einen Baum pflanzen. Platz für 20 Obstbäume: Auf der rund 2700 Quadratmeter großen Fläche können rund 20 Obstbäume gepflanzt werden, erklärt der Stadtförster. Die Fläche zwischen Holzreiterwall und Bleicherwall hat die SPD-Fraktion in Abstimmung mit dem Stadtförster und der Stadtverwaltung gewählt. „Es war nicht ganz einfach, eine passende Fläche zu finden“, erklärt Bürgermeister Friedrich-Carl Hellwig. „Die Stadt selbst ist immer auf der Suche nach Ausgleichsflächen für Baumaßnahmen. Die Auswahl ist nicht sehr groß.“ Gepflanzt werden die Bäume bei einer gemeinsamen Aktion bei der auch die Mitarbeiter der Stadtforst anwesend sind. „Einen konkreten Termin gibt es noch nicht, es wird aber auf jeden Fall am Wochenende gemacht und die Leute können ihren Baum dann selber pflanzen“, sagt Ralf Moritz. Stadtforst bewässert die Bäume: Um die Bewässerung der jungen Obstbäume kümmert sich übrigens die Stadtforst, eingesetzt werden Wassersäcke. „Im ersten Jahr müssen die Bäume auf jeden Fall noch bewässert werden. Danach müssen wir weitersehen“, berichtet der Stadtförster. Und der Wasserbedarf ist nicht unwesentlich. Allein für die 40 bis 50 neu gepflanzten Bäume in der Stadt – die unabhängig von der Baumpflanzaktion gepflanzt wurden – wurden rund zwölf Kubikmeter Wasser benötigt. „Manchmal müssen wir die neu gepflanzten Bäume zweimal in der Woche bewässern“, erklärt Ralf Moritz. Kerstin Klein von der SPD-Fraktion freut sich, dass die Idee der Baumpatenschaft nun umgesetzt werden soll. Sie glaubt, dass viele Barther vor allem zu besonderen Anlässen – zur Hochzeit, zu einem runder Geburtstag oder zur Geburt – die Möglichkeit nutzen, einen Baum zu pflanzen. Und von den Früchten naschen, dürfen übrigens alle Barther. Lesen Sie auch Für den Klimaschutz: Bürger-Bäume für Barth Barth: Stadt kündigt allen Landwirten die Pachtverträge Sitzungen in Ribnitz: Diskussion über Flächennutzungsplan Von Anika Wenning