Klockenhäger kritisieren Hochwasserprobleme

Jede Menge Kritik musste sich der Vertreter des Wasser- und Bodenverbandes Untere Warnow/Küste von den Klockenhägern Bürgern in der Sitzung des Ortsbeirates am Mittwochabend anhören. In mehreren Bereichen, so machten Holger Wilken, und andere Einwohner deutlich, funktioniere der Abfluss des Wassers nicht, weil der Wasser- und Bodenverband seinen Pflichten nicht in ausreichendem Maße nachkomme. Das Thema Wasser beschäftigt in Klockenhagen unter anderem die Bewohner im Ahorn-, Katenfeld- und Birkenweg. Seit Jahren schon. Michael Kresin von der Stadtverwaltung Ribnitz-Damgarten sicherte zu, dass die Stadt und der Verband diesen Hinweisen in den kommenden Monaten nachgehen werden. Kresin: „Es hat ja bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik am Zustand einiger Grabenabschnitte gegeben, deshalb war es gut, dass sich Bürger und Vertreter des Wasser- und Bodenverbandes heute einmal in die Augen gucken.“ Klar wurde aber auch: Um Nägel mit Köpfen machen zu können, bedarf es größerer Anstrengungen. „Denn wenn es Starkregen in Kombination mit Nordostwind gibt, der das Wasser im Bodden aufstaut, dann wird es eine Katastrophe in Klockenhagen geben“, sagte Kresin. Um das zu verhindern, werde an einem Hochwasserschutzkonzept gearbeitet, erläuterte er weiter. Das sei notwendig, um für entsprechende Maßnahmen EU-Fördermittel erhalten zu können. Das Hochwasserschutzkonzept stellte Projektingenieurin Miriam Schröter vom Institut für ökologische Forschung und Planung Güstrow den mehr als 30 Bürgern vor. Sie erläuterte, dass in einem ersten Arbeitsschritt ermittelt worden sei, welche Bereiche von Klockenhagen bei Starkregen besonders gefährdet sind. Dabei geht man von einem Wetterszenario aus, wie es im Regensommer 2011 der Fall war. Die besonders gefährdeten Bereiche stellte Miriam Schröter mit Hilfe einer Karte vor. In einem zweiten Arbeitsschritt sollen nun die Problemstellen aufgelistet werden. Dabei werden die Einwohner um Mithilfe gebeten. Wem solche Stellen bekannt seien, könne sich telefonisch oder per Mail an das Institut wenden, sagte Schröter. Gefragt wird auch danach, welche Probleme beim Hochwasser 2011 in Klockenhagen aufgetreten sind. In einem weiteren Arbeitsschritt sollen Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Da werde es unter anderem darum gehen, das Regenwasser, das derzeit aus Richtung Ribnitz-Damgarten in Klockenhagen ankommt, bereits vor dem Ort abzuleiten, sagte die Projektingenieurin. Geprüft werden soll auch, ob das Regenrückhaltebecken am Katenfeld an das vorhandene Entwässerungssystem oder einen Graben angeschlossen werden sollte, um Wasser aus diesem Gebiet besser ableiten zu können. Auch über Leitungsvergrößerungen und die Schaffung von Rückhalteräumen sei nachzudenken. Pflege der Fließgewässer Der Wasser- und Bodenverband „Untere Warnow-Küste“ (WBV) pflegt und unterhält im Raum Rostock die Fließgewässer zweiter Ordnung und betreibt wasserwirtschaftliche Anlagen. Gesetzliche Pflichtmitglieder sind die Eigentümer von Grundstücken, wenn sie den Nachweis erbracht haben, dass ihre Grundstücke nicht der Grundsteuerpflicht unterliegen, die Gemeinde für alle übrigen Flächen. Es werden von den Mitgliedern jährlich Beiträge nach einem Schlüssel erhoben. Dabei bilden Flächengröße, Nutzungsart, Gewässerdichte und die Länge verrohrter Abschnitte die wesentliche Basis. Edwin Sternkiker

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