Kompostieren in Körkwitz kostet künftig

Künftig werden auch Einwohner von Ribnitz-Damgarten, die ihre Gartenabfälle zur Kompostieranlage nach Körkwitz bringen, zur Kasse gebeten. Das sieht die neue Entgeltordnung für die Kompostieranlage vor, die die Stadtvertreter bei vier Enthaltungen mit großer Mehrheit jetzt verabschiedeten. Die neue Verordnung gilt ab dem 1. Mai. Bisher war dieser Service kostenlos für die Bernsteinstädter, während Bewohner des Amtes Ribnitz-Damgarten und Nutzer von außerhalb schon immer zahlen mussten. Die Ribnitz-Damgartener entrichten numehr wie bislang Auswärtige pro Kubikmeter kompostierbaren Materials sechs Euro. Bei der Mindestabgabe zahlen Einwohner nur einen Euro, Auswärtige sind mit drei Euro dabei. Grund für die Entscheidung, die Entgeltordnung zu ändern, sind die enorm gestiegenen Betriebs- und Unterhaltungskosten für die Anlage. Das hängt damit zusammen, dass die Menge des zu kompostierenden Materials stark zugenommen hat. Außerdem seien die Arbeiten auf der Anlage überwiegend nur noch mit fest eingestellten Arbeitskräften zu bewältigen, heißt es in der Begründung zur Beschlussvorlage. Darüber hinaus bestehe die Notwendigkeit, die technische Ausrüstung zu verbessern und zu erweitern. Holger Schmidt von der CDU/FDP-Fraktion sagte: „Als die Anlage eingerichtet wurde, gab es noch viele ABM-Kräfte. Jetzt ist nix mehr mit ABM. Ein-Euro-Jobber sind kaum vorhanden. Deshalb mussten zwei Arbeitskräfte fest eingestellt werden. Das ist ein personeller Mehraufwand, der bezahlt werden muss.“ Die Stadtverwaltung hofft nun, durch die neue Entgeltordnung wenigstens einen Teil der ansteigenden Kosten, nämlich 64 Prozent, decken zu können. Dazu müssten die Einnahmen bei 77 200 Euro liegen. Zur Zeit werden die Kosten durch Einnahmen gerade einmal zu rund 38 Prozent gedeckt. In der Diskussion der Stadtvertreter über die Entgeltverordnung brachte Eckart Kreitlow (Die Linke) seine Befürchtung zum Ausdruck, dass einige Bürger möglicherweise, wenn die Abgabe der Gartenabfälle nicht mehr kostenlos ist, diese irgendwo in der Landschaft abkippen könnten. Manfred Widuckel von der CDU/FDP-Fraktion sagte, dass die vorliegende neue Entgeltordnung aus seiner Sicht ein guter Kompromiss sei. Er hätte sich allerdings gewünscht, auswärtige Nutzer mehr Geld zahlen zu lassen, um das Volumen des angelieferten Materials zu reduzieren und den Arbeitsanfall damit zu senken. Im Übrigen plädierte er dafür, das Ganze eine Probephase durchlaufen zu lassen. Sein Fraktionskollege Udo Voß widersprach ihm und argumentierte aus kaufmännischer Sicht: „Die Kompostieranlage kann nur dann, wenn sie Masse macht, günstige Preise bieten. Deshalb sollte man nicht versuchen, durch Restriktionen die Annahme von kompostierbaren Material zu verringen, sondern im Gegenteil so viel Material wie möglich verarbeiten.“ Platz sei genug vorhanden. 15 000 Kubikmeter Laub, Heckenschnitt und gemähter Rasen und anderes Material wird in der Kompostieranlage Körkwitz zu Holzhackspänen und Komposterde verarbeitet. Wurden 1996 lediglich 3000 Kubikmeter kompostierbares Material in der Anlage angeliefert, so hat sich die Menge mittlerweile auf 15 000 Kubikmeter, also das Fünfache, gesteigert. Soweit die Holzhackspäne und Komposterde nicht für öffentliche Flächen der Stadt verwendet werden, werden diese verkauft. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Sonnabend von 9 bis 14 Uhr. Edwin Sternkiker

Ribnitz-Damgarten - Kompostieren in Körkwitz kostet künftig