- Kuster: „Die Fitness ist immer noch unser Problem“

Ribnitz-Damgarten — Vor dem ersten Heimspiel der neuen Fußball- Landesliga-Saison morgen Nachmittag (14 Uhr, Stadion „Am Bodden“) gegen Anker Wismar II sprach die OZ mit Marc Kuster vom PSV Ribnitz-Damgarten. OZ: Sie entwickeln sich immer mehr vom Mittelfeldabräumer hin zur Allzweckwaffe, gewinnen hinten Bälle und werden vorn zum Torjäger. Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Mannschaft? Marc Kuster: Meine Rolle hat sich in den vergangenen Monaten nicht großartig geändert. Ich versuche, mehr Verantwortung zu übernehmen und fühle mich in der aktuellen Situation und Mannschaftskonstellation sehr wohl. Es macht Spaß auf dem Platz zu stehen. OZ: Die Mannschaft hat sich seit dem Winter ziemlich verändert. Was ist anders geworden? Kuster: Eine neue alte Stärke ist unser wiedergewonnener Teamgeist. In der Phase ohne nominellen Trainer musste sich jeder mehr einbringen, das hat uns zusammengeschweißt. Dies sieht man an unserer Defensivarbeit, wir verteidigen deutlich geschlossener und disziplinierter. OZ: Wo muss sich die Mannschaft noch verbessern? Kuster: Die Fitness ist immer noch unser Problem. Wir haben in der Vorbereitung viel getan, aber etwas „Restbauch“ (Kuster lacht und zwinkert mit dem Auge/ d. Red.) ist bei einigen Spielern noch vorhanden. Es muss unser Ziel sein, dass alle über 90 Minuten volles Tempo gehen können. OZ: Zeigen denn alle Spieler die nötige Einstellung, um dieses Ziel zu erreichen? Kuster: Naja. Wenn schwierige Trainingseinheiten anstanden, dann hatte bei einigen plötzlich die Oma zum zweiten Mal im Jahr einen runden Geburtstag. Im Großen und Ganzen hängen sich aber alle rein und ziehen an einem Strang. Und man darf auch nicht vergessen, dass wir uns immer noch im Amateurbereich bewegen. Dafür ist die Trainingsbeteiligung bei uns recht ordentlich. OZ: Mit Mathias Hirschmüller fehlte jedoch ein wichtiger Spieler in der Vorbereitung komplett. Spielt er noch eine Rolle? Kuster: Ja, und ich war verwundert zu lesen, dass er verschollen sei. Mathias studiert in Wismar und arbeitet dort nebenbei. Der Kontakt mit ihm war nicht so einfach, weil er nicht der kommunikativste ist und in den in den sozialen Medien, in denen wir als Mannschaft kommunizieren, ist er überhaupt nicht präsent. Wir planen aber mit ihm diese Saison. Am Wochenende wird er aber noch nicht zur Verfügung stehen. OZ: Wie ist es eigentlich, ohne festen Chefcoach zu trainieren? Kuster: Es funktioniert bisher überraschend gut. Alle Spieler sind sich ihrer Verantwortung für das Gelingen des Ganzen bewusst. Allerdings betreiben gerade Leute wie Marco (Kracht/d. Red.) momentan einen Riesenaufwand, um alles am Laufen zu halten. Das ist auf Dauer nicht tragbar. Deshalb freuen wir uns auf den neuen Trainer. OZ: Was ist für den PSV möglich? Kuster: Noch haben wir keine klare Zielstellung. Wir müssen uns in den nächsten Spielen erst einen Standpunkt erarbeiten, wissen noch nicht so recht, wo wir stehen. Bei anderen Klubs gab es viele Veränderungen. Teams wie Gnoien, die ich bisher hinter uns gesehen hatte, haben sich enorm verstärkt. Aber wir können jeden schlagen und ich würde mir wünschen, dass wir oben mitmischen. OZ: Ihr persönlicher Traum ist es, mal in der Verbandsliga zu spielen. Das scheint mit dem PSV aktuell nicht möglich. Entschädigt Ihre wichtige Rolle im Team dafür? Kuster: Ja, irgendwie schon. Meine Rolle und das Team an sich entschädigen für sehr viel. Erfolg ist nicht alles und sollte sich mit Spaß am Fußball die Waage halten. Ich bin mit dem Großteil der Mannschaft sehr gut befreundet, da ist das Verlieren halb so schlimm und das Gewinnen macht gleich doppelt Spaß. Solange wir noch ab und an gewinnen, bin ich sehr zufrieden. OZ: Morgen steht gegen Wismar II das erste Heimspiel der neuen Saison an. Ihr Ziel? Kuster: Wir peilen einen Sieg an. Wenn schwierige Einheiten anstanden, dann hatte bei einigen plötzlich die Oma zum zweiten Mal im Jahr runden Geburtstag.“Marc Kuster (23), PSV Ribnitz-Damgarten Tommy Bastian