Magdeburger ist erster Doktor Rad

Karl-Heinz Pätzold aus Magdeburg ist der erste Barther Fahrrad-Doktor. Nach dem Absolvieren aller sieben Etappen, die im Nachweisheftchen der Stadtinformation aufgeführt sind, kennt er sich nicht nur bestens in der Umgebung der Stadt aus, sondern darf sich fortan auch Dr. Rad zu Barth nennen — ganz offiziell beglaubigt durch eine Urkunde. Mit diesem Angebot wollen die Barther speziell den Radtourismus ankurbeln. Als Auftaktveranstaltung der Aktion hatte die Stadtinformation Anfang Mai eine Fahrt aller Interessenten gemeinsam mit dem Bürgermeister zur Alkunquelle gestartet. Auch Karl-Heinz Pätzold ist damals dabei gewesen. Ausreichend Zeit für seine Touren hat der Rentner, denn seit vier Jahren ist er während der warmen Jahreszeit als Dauercamper auf dem Pruchtener Campingplatz zu Hause. „Mindestens einmal pro Woche fahre ich zum Einkaufen nach Barth — natürlich per Rad“, berichtete er. „Das Auto bleibt in der Regel stehen. Oft habe ich es sowieso nicht hier, weil es meine Frau für ihre Arbeit braucht.“ Auch sonst ist der Campingfreund viel mit dem Rad unterwegs, durchschnittlich etwa 25 Kilometer pro Tag. Allein seine Strandbesuche bei schönem Wetter machen davon 16 Kilometer aus. Abstecher nach Bodstedt und Fuhlendorf gehören ebenfalls zum festen Tagesablauf von Karl-Heinz Pätzold, der Leuchtturm Darßer Ort und der Aussichtspunkt Pramort sind seine etwas weiter entfernten Lieblingsziele. Trotz seiner Leidenschaft fürs Radfahren stellt er an seinen Drahtesel keine allzu großen Ansprüche. „Bisher genügte mir mein über zehn Jahre altes Baumarktfahrrad, aber ein neues ist in Planung.“ Auch in der Umgebung seiner Heimatstadt unternimmt der Magdeburger ausgedehnte Touren, so beispielsweise entlang des Elbe-Havel-Kanals. „Hauptsache, man sieht Wasser“, so sein Motto. Daher auch seine langjährige Treue zur Ostsee und den Bodden. „Zur DDR-Zeit hatten wir stets Glück, entweder konnte meine Frau einen Ferienplatz ergattern oder ich.“ Seine Möglichkeit, die Lieferung von raren Beton-Bauelementen zu vermitteln, habe die Quartiersuche oft erleichtert, gab der frisch gekürte Dr. Rad zu Barth zu. Obwohl er die vorgeschlagenen Etappen nun kennt, will er einige noch einmal abfahren. Auch hofft er auf eine Neuauflage der Aktion im kommenden Jahr mit neuen und erweiterten Tourenvorschlägen. Die werde es tatsächlich geben, wie der Barther Kulturverantwortliche Heyko Mews versicherte. „Erich Kaufhold und Bernd Sierleja vom Tourismusausschuss arbeiten daran und wollen zukünftig auch Kombi-Touren aufnehmen.“ Eine erste Idee sei eine 50-Kilometer-Tour von Barth über Nisdorf und Barhöft nach Stralsund, bei der die Rückfahrt per Bahn erfolgen könnte. Laut Karola Kraase, der Leiterin der Barth-Info, sind bisher 50 Nachweisheftchen ausgegeben worden, auch an Barther. Mindestens die Hälfte davon ist zwischendurch zum Abstempeln einer oder mehrerer Etappen wieder reingereicht worden. Heyko Mews ist froh über die gute Beteiligung und die Vergabe des ersten Doktortitels nach so kurzer Zeit. „Das lässt auf eine positive Entwicklung des Fahrradtourismus hoffen. Barth ist nämlich der ideale Ausgangspunkt für ein flexibles Radtourenangebot.“ Volker Stephan

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