Marlower Feuerwehr kämpft mit alter Technik

26 Ortsteile hat die Grüne Stadt Marlow — und ein großflächiges Gebiet. Das bringt Herausforderungen auch für die Freiwillige Feuerwehr. Die soll nun zwei neue Fahrzeuge bekommen. Die beiden Fahrzeuge im Gesamtwert von 75000 Euro (es sind als MTW umgerüstete Ford Transit) seien für die Standorte Jahnkendorf und Bartelshagen I bestimmt und würden ohne Fördermittel angeschafft, so Bürgermeister Norbert Schöler (CDU). Die für 2015 geplante Anschaffung eines Mittleren Löschfahrzeugs solle aber über die Feuerschutzsteuer des Landkreises gefördert werden. Die endgültige Entscheidung des Innenministeriums über die Gewährung einer Sonderbedarfszuweisung werde man erst im Frühjahr des kommenden Jahres erwarten können, so Norbert Schöler: „Die langen Entscheidungsprozesse sind nicht zufriedenstellend“, kritisiert er, „zumal auch für den Zeitraum von der Ausschreibung bis zur Auslieferung mindestens anderthalb Jahre einzuplanen sind.“ Andererseits könne sich die Stadt ohne langwierige Bereitstellung von Fördermitteln keine Fahrzeuge, deren Kosten im sechsstelligen Bereich liegen, leisten. Die Überalterung des Fahrzeugparks der Gemeindefeuerwehr hat Wehrführer Michael Rybicki mittels einer Präsentation auf der Stadtvertretersitzung anschaulich gezeigt: In der Mitte der Übersicht stach das Durchschnittsalter der Feuerwehrfahrzeuge ins Auge: 22,3 Jahre. Glatt als Oldtimer gehen darin ein 42 Jahre altes Löschfahrzeug (LF) und ein 37 Jahre altes KLF durch. „Mit den beiden neuen MTW kommen wir dann auf einen Durchschnitt, der etwas unter 20 Jahren liegt“, so der Wehrführer. 2014 sind die 62 Feuerwehrleute im aktiven Dienst zu mehr als 40 Einsätzen ausgerückt, darunter 16 Brandeinsätze und zwölf technische Hilfeleistungen. Bei einem Hausbrand in Gresenhorst und einem Scheunenbrand eine Woche später an fast gleicher Stelle wäre glücklicherweise die Ribnitzer Feuerwehr mit ihrer Wärmebildkamera vor Ort gewesen, berichtet Michael Rybicki. Dadurch konnten die Brandnester schnell lokalisiert und die Dächer punktuell geöffnet werden. „Ansonsten hätten wir immer das gesamte Dach öffnen müssen“, beschreibt er einen der Vorteile einer Wärmebildkamera. Das Kameramodell der Wustrower Feuerwehr, auf dessen technische Parameter sich Michael Rybicki bezieht, kostet aktuell etwa 6300 Euro. Der Gemeindewehrführer hofft, dass die Stadtvertretung bei der Suche nach Möglichkeiten zur Finanzierung einer solchen Wärmebildkamera behilflich sein kann. Michael Rybicki kritisiert die Löschwassersituation in Rostocker Wulfshagen. Im Ort gebe es keinen Hydranten und keinen Löschwasserteich nach Vorschrift. Die Entfernung vieler Gebäude zu verfügbarem Löschwasser übersteige deutlich die gesetzlich geforderte 300-Meter-Distanz. Ähnliches gelte für Fahrenhaupt und Marlow-Ausbau. Volker Stephan

Marlow - Marlower Feuerwehr kämpft mit alter Technik