Mehr Regen, weniger Gesetzesverstöße

Mit gut 775000 Gästen, die über 4,5 Millionen Nächte auf der Halbinsel verbrachten, fielen die Zahlen 2017 zwar etwas niedriger aus als im Vorjahr, doch schlechtes Wetter kann auch etwas Gutes haben. Auf der Halbinsel ist die Zahl der Gesetzesverstöße in der Saison (Mai bis September) 2017 deutlich zurückgegangen. Das konnte Dr. Michael Peters, Leiter der Polizeiinspektion Stralsund, während der 23. Sitzung des Saisonrates bestätigen. Um ein Drittel ist die Zahl der Rohheitsdelikte gesunken. Peters und seine Kollegen führen das auf wetterbedingt weniger Strandpartys zurück. Die verbliebenen Partys seien professioneller abgesichert worden, erklärte er auf OZ-Nachfrage. Die Zahl der Diebstähle (– 30 Prozent) unterliege generell Schwankungen. Peters sieht die Aufgabe der Polizei auch darin, für ein subjektives Sicherheitsgefühl zu sorgen, indem sie sowohl Präsenz zeigt als auch schnell hilft. Dafür unterstützen regelmäßig acht Kollegen und Kolleginnen der Bereitschaftspolizei den Bäderdienst der Halbinsel zwischen Juni und September. Sie fahren auch auf Drahteseln und Motorrädern Streife. 2017 aber mussten die Halb-Insulaner etwas länger auf die Verstärkung warten, sie wurde in Hamburg auf dem G-20-Gipfel aufgehalten. Allerdings seien die für deren Einsatz zugrunde gelegten Übernachtungszahlen des Statistischen Landesamtes viel zu niedrig, bedauerte Katrin Kleist, Vorsitzende des Saisonrats Nordvorpommern, weil nur die größeren gewerblichen Anbieter gezählt würden. Auch Gerhild Winkler, Sachbearbeiterin im wasserbehördlichen Vollzug, verzeichnete 20 Prozent weniger Verkehrsordnungswidrigkeiten. Auf den Parkplätzen an den Strandübergängen sei weniger los gewesen, auf den Straßen dafür umso mehr. Uneinsichtige Autofahrer an Straßensperrungen, Gaffer und Radfahrer, die meinen, überall Vorfahrt zu haben, seien ebenso aufgefallen wie der Autofahrer, der vom Prerower Bernsteinweg durch die Fußgängerzone bis an den Strand gefahren war. Ebenfalls rückläufig die Verstöße gegen die Nationalparkverordnung, vor allem Wildcampen (239 auf 197). Ausnahme bildeten die 21 Einsätze wegen Störungen des Kranichschlafplatzes Sundische Wiese. Im Übrigen sei der Betrieb von Drohnen über dem Nationalpark verboten. Bei allem Lob des schlechten Wetters darf Sturmtief Axel nicht unerwähnt bleiben. Zwar wurden Dünen von Dierhagen bis Prerow abgetragen, doch nur in Wustrow mussten in einer Sofortmaßnahme 400 Meter Küste mit 3350 Kubikmeter Sand aufgepolstert werden, erklärte Karsten Müller, Dezernent im wasserbehördlichen Vollzug. Seit etwa 150 Jahren gab es in Mecklenburg Vorpommern zwölf schwere Sturmfluten, vier davon seit 1995. Für 2018 erwartet der Saisonrat erhebliche Beeinträchtigungen, Unmut und Umleitungen durch den erwarteten Breitbandausbau. Da sei erhebliche Überzeugungsarbeit zu leisten, gab Borns Bürgermeister Gerd Scharmberg zu bedenken. Zuversichtlich blickt die DLRG auf die kommende Saison. Die Rettungsschwimmer kommen gern auf die Halbinsel. Und auch wenn die Ferientermine 2018 ungünstig liegen, werden alle Türme ab Ende Juni wie angefordert besetzt sein. Mit einer groben Feile bringt Dieter Brennecke die Hufe des Vollblüters „Riff“ in Form. Dieser Art der Pediküre muss sich das Pferd alle vier bis sechs Wochen unterziehen. Auf der Koppel im Ahrenshooper Ortsteil Althagen hat Brennecke vier Pferde stehen. „Riff“ ist nicht beschlagen, „das Pferd geht nicht auf der Straße“, sagt Dieter Brennecke zur Begründung. Darum sind die Hufe nicht beschlagen. Umso wichtiger ist die regelmäßige Hufpflege. Eingetretene Gegenstände werden entfernt, überschüssiges Material abgeraspelt. FOTO: TIMO RICHTER Susanne Retzlaff

Ahrenshoop - Mehr Regen, weniger Gesetzesverstöße