Nach Baustopp: Jetzt spricht der Abrissunternehmer

Nachdem das Landesamt für Gesundheit und Soziales einen weiteren Abriss der Halle auf dem Gelände der ehemaligen Pommerschen Eisengießerei untersagt hat (die OZ berichtete), hat nun der Abbruchunternehmer Stellung genommen. Gerhard Bossow (76) ist Mitglied des städtischen Bauausschusses. In dem Gremium erklärte er am Dienstagabend: „Ich habe alles schriftlich eingereicht, so wie ich das muss. Seit über 20 Jahren habe ich die Asbest-Genehmigung, sie läuft noch bis 2021.“ Er hätte den Auftrag erhalten, Hartasbest abzutragen. „Der gebrochene Asbest lag in der Halle. In ihr haben jahrelang Kinder gespielt“, schilderte Gerhard Bossow. Er sei sich keiner Schuld bewusst. „Meine Leute haben Schutzanzug und -maske getragen, wie gefordert. Man hätte das systematischer und langsamer abtragen können, aber ich musste das machen, wegen der Sicherheit der Kinder.“ Er hätte es gut gemeint und werde nun „wie eine Sau durchs Dorf getrieben“. Gerhard Bossow fühlt sich vom Amt für Arbeitsschutz in Stralsund unfair behandelt und hätte deswegen Anzeige erstattet. Eine Antwort, mit der sich Jens Schriefer nicht zufriedengeben kann. Er hatte gemeinsam mit den Bauausschussmitgliedern Tobias Bork und Michael Schossow das Kreisumweltamt über den nach ihrer Ansicht unsachgemäßen Umgang mit Asbest und die Verletzung des Arbeitsschutzes informiert. „Wir werden die Sache weiterverfolgen“, sagte Jens Schriefer gestern der OZ. Durch den Baustopp sind die Arbeiten für einen rot-gelben Netto-Einkaufsmarkt auf dem Privatgrundstück an der Chausseestraße ins Stocken geraten. „Es kann erst weitergearbeitet werden, wenn eine für die Arbeiten mit schwach gebundenem Asbest zugelassene Firma die Asbestkontamination beseitigt hat“, erklärte Anja Neutzling, Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales. dl

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