Nach „Herwart“: Dammtor gesperrt

Der Herbststurm „Herwart“ hatte am vergangenen Wochenende nicht nur Bäume umstürzen lassen, sondern auch für herabfallende Dachziegel gesorgt. Obwohl es erst 2007 ein neues Dach erhalten hatte, war davon auch das Barther Dammtor betroffen. Zwar hatte der Sturm den eigentlichen Dachziegeln vom Typ „Karthago“, die sogar sturmsicher verschraubt worden waren und 100 Jahre halten sollen, nichts anhaben können, doch an den Gauben der Nordwest- und an der Südostecke lösten sich einige halbrunde Firststeine und fielen in die Tiefe. Aus Sicherheitsgründen ließ das Bauamt das Dammtor rundherum für Fußgänger und Fahrzeuge sperren. „Leider halten sich einige Fußgänger nicht daran und ignorieren das Absperrband“, ärgert sich Bauamtsleiter Manfred Kubitz. „Der Schaden muss fachgerecht repariert werden. Wir suchen nach einem Dachdeckerbetrieb, der das kurzfristig übernehmen kann.“ Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei allerdings noch nicht klar, ob die Handwerker die schadhaften Stellen von innen erreichen können. „Im Extremfall müssten an beiden Ecken Rüstungen bis in eine Höhe von 27 bis 28 Metern aufgebaut werden“, befürchtet Manfred Kubitz. Die Barther Feuerwehr sei mit ihrer Drehleiter bereits vor Ort gewesen, habe die schadhaften Stellen aber nicht erreichen können. Auch an anderer Stelle hakt es in Barth. So hat es in Bezug auf die B-Plan Lerchenweg von der Umweltbehörde inhaltliche Bedenken hinsichtlich eines möglichen Biotops gegeben. Diese Bedenken konnten jedoch ausgeräumt werden, informierte Bauamtsmitarbeiter Friedrich Carl Hellwig. Weil in diesem Gebiet auch ein Teil eines Entwässerungsgrabens umverlegt werden soll, müssten die Träger öffentlicher Belange (StALU, Wasser- und Bodenverband, Landkreis) sowie die Öffentlichkeit (Einwohner) dennoch erneut beteiligt werden. „Das kostet jedes Mal mehr als einen Monat Zeit“, ärgerte er sich. „Wir werden Anfang Dezember damit anfangen und den geänderten B-Plan über den Januar auslegen. Es zeichnet sich ab, dass dann alle Probleme ausgeräumt sein müssten.“ Von der künftigen Erschließung hängt dann ab, wie teuer die Grundstücke werden. Dazu gehören neben den Energieträgern auch die Fahrbahnen, acht öffentliche Stellplätze sowie Sammelplätze für die Mülltonnen. Die Erschließung der Grundstücke innerhalb ihrer Grenze würde durch die neuen Eigentümer in eigener Regie erfolgen. Diskussionen gibt es in Barth um die Nutzung der ehemaligen Spielhalle am Nelkenweg. Der Heimatverein könnte dort eine neue Unterkunft finden. Der Bauausschuss der Stadt hat diese Pläne nun unterstützt. Bisher ist der Verein in der Diesterweg-Schule untergebracht, die aber verkauft werden soll. Die Stadt allerdings favorisierte bislang den Spielhallenteil des Flachbaus als neue Unterkunft für das Barther Qualifizierungs- und Beschäftigungszentrum (BQB). Bauamtsleiter Manfred Kubitz verweist dabei darauf, dass das BQB monatlich 1000 Euro Miete zahle. „Wir müssen unser Finanzdefizit abbauen. Die Kommunalaufsicht hat uns beauflagt, alle möglichen Einnahmequellen auszuschöpfen.“ Der Barther Bauausschuss ging da nicht mit, möchte lieber den Heimatverein in dem Spielhallenteil sehen. Im anderen Teil befindet sich die Möbelbörse. Für das BQB soll eine andere Lösung gefunden werden. Volker Stephan

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