PSV-Elf feiert ersten Saisonsieg

Großen Jubel gab es nicht, als der erste Saisonsieg des in der Tabelle abgestürzten PSV Ribnitz-Damgarten am Sonnabend feststand. Es war Erleichterung, die sich in schüchternen Umarmungen und leichtem Abklatschen zeigte. Die PSV-Elf besiegte am fünften Spieltag der Landesliga Nord im Kellerduell, Letzter gegen Vorletzter, den TSV Graal-Müritz mit 3:1 (1:1). „Die Unsicherheit nach dem verpatzten Saisonstart war deutlich zu spüren. Dieser Sieg ist ganz wichtig für das Selbstvertrauen“, betonte PSV-Routinier Marcus Hanke (29). Trainer Ingo Plewka sah es ähnlich: „Es war heute ganz schwierig für den Kopf. Wir wussten, dieses Spiel müssen wir gewinnen. Sonst gehen uns die Argumente aus.“ Die enorme Bedeutung des Spiels machte der sonst ruhige PSV-Coach von außen deutlich. Lautstark dirigierte der 52-Jährige seine Mannschaft. „Ich wollte die Jungs mehr führen“, so Plewka. Das gelang in der ersten Hälfte nur bedingt. Die Hausherren begannen vor 110 Zuschauern im Stadion am Bodden zwar engagiert, doch spielten sie oft überstürzt, gerade vor dem gegnerischen Tor. Stürmer Marc Kuster scheiterte bereits nach wenigen Sekunden am Graaler Torwart Tobias Schindler, als er eng bedrängt wurde. Mathias Hirschmüller und Toni Kornack suchten mehrfach zu früh den Abschluss oder scheiterten aus guten Positionen kläglich. Aber es war zu sehen, die Ribnitz-Damgartener wollen. Bezeichnend für die derzeitige Situation beim Vorjahreszweiten: In der 27. Spielminute kombinierten sich die Gastgeber ansehnlich bis zum gegnerischen Strafraum. Tom Hogardt war frei durch. Doch anstatt zum Tor zu ziehen, spielte der Außenverteidiger den Ball ins Niemandsland. Alle PSV-Kicker blieben völlig perplex stehen oder meckerten sich gegenseitig an. Graal-Müritz konterte. Zum Glück, aus PSV-Sicht, kam Konstantin Belovodski frei vor dem Tor einen Schritt zu spät. Sechs Minuten später ging der TSV dennoch überraschend in Führung. Nach einem Einwurf verlängerten die Gäste den Ball mit dem Kopf. Der Ball landete bei Björn Knodel, der völlig freistehend aus zwölf Metern zentraler Position einschießen konnte. PSV-Torwart Marco Kracht (27), zurück nach vier Monaten in der Türkei, versuchte sein Team aufzurütteln. „Kommt Jungs weiter, wir müssen zusammenstehen und den Ball schneller laufen lassen — annehmen, spielen. Alle!“, brüllte die Nummer eins über den Platz. Die Ribnitz-Damgartener steckten nicht auf und kamen noch vor der Pause zum 1:1 durch Toni Kornack (41.). In der zweiten Hälfte reichten dem PSV acht starke Minuten, um das Spiel zu entscheiden. Zunächst scheiterte Linksverteidiger Patrick Hansen an der Latte (47.). Drei Minuten später spielte der offensivstarke Tilo Treptow, der schon den Ausgleich vorbereitet hatte, Tom Hogardt frei. Der Neuzugang traf aus halbrechter Position zum 2:1 (50.). Und nur zwei Minuten später war der Ex-Sanitzer erneut zur Stelle. Nach einem Querpass von Mathias Hirschmüller drückte Hogardt den Ball aus Nahdistanz über die Linie. Danach musste er verletzungsbedingt ausgewechselt werden. In der verbleibenden Spielzeit passierte nur noch wenig. Ein Lattenschuss von Tilo Treptow (90.) war die gefährlichste Aktion. „Wir wollten in der zweiten Hälfte ruhig weiterspielen und unsere Chancen besser nutzen. Das ist gleich zu Beginn gut gelungen. Jetzt gilt es, noch mehr Stabilität zu gewinnen. Wir konzentrieren uns erst mal nur auf unsere Leistung“, sagte Tilo Treptow. Marco Kracht ergänzte: „Nur gemeinsam kommen wir da unten wieder heraus. Wir müssen als Team zusammenhalten inklusive Trainer.“ Am kommenden Sonnabend (14 Uhr) reist der PSV zum Laager SV. Marco Kracht Â Patrick Hansen, Marcus Hanke, Tom Winkler, Tom Hogardt (55. Hans GÃ¶tzke) Â Niko Treptow, Martin Schulz Â Mathias HirschmÃ¼ller, Tilo Treptow Â Marc Kuster, Toni Kornack. Tommy Bastian

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