Pommern is(s)t ursprünglich

Dass Barth geografisch zu Pommern gehört, hat sich das dortige Hotel „Speicher“ jetzt für seine Küche zu eigen gemacht. Das Hotel setzt auf alte pommersche Rezepte. „Wir wollen damit Tradition und Ursprünglichkeit bewahren“, erklärt Hoteldirektorin Heike Sommer. „Und zu einem alten Kornspeicher gehören nun mal auch alte traditionelle Rezepte“, fügt sie hinzu. Wie der ehemalige Getreidespeicher am Barther Hafen werden dadurch alte Rezepte zu neuem Leben erweckt. Allein der Blick in die Speisekarte macht neugierig. Namen und Gerichte, mit denen sich das Hotel-Restaurant von anderen abhebt. Wo gibt es sonst schon Kartoffeln auf Hirtenart mit Daskower Mettwurst und hausgebackenem Dinkelbrot? Oder: „Schusterstipp nach Rezept von Tante Freya“ vom Boddenzander mit Salzkartoffeln und grünem Salat in saurer Sahne? Oder: Pommersches Graupensüppchen mit Pilzen? Um dem Gast zu erklären, was es mit den interessanten Speisen auf sich hat, werden sie mit Geschichten garniert und serviert. Die pommersche Küche sei nicht nur durch die traditionellen Produkte der regionalen Landwirtschaft geprägt. „Die Produkte werden saisonal geerntet und eingesetzt“, erläutert Heike Sommer. Die Speisekarte würde deshalb je nach Jahreszeit variieren. „So können die Gäste auch weiterhin Frische erwarten“, verspricht Heike Sommer. Und Raffinessen. Dass Küchenchef Christian Oehlkers ein Ass auf diesem Gebiet ist, hat er erst kürzlich unter Beweis gestellt. Das internationale Gourmet-Journal „Der Feinschmecker“ hat das Barther Speicherhotel zu einem der 500 besten zwischen Ostsee und Alpen gekürt. „Über ein Gewinnspiel haben wir viele Rezeptvorschläge erhalten“, sagt Heike Sommer. Die Rezepte werden leicht abgewandelt und den heutigen Ernährungsgewohnheiten angepasst. „Damit sie zur Feinschmecker-Küche des Hotels passen“, begründet die Chefin. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Deshalb hat Christian Oehlkers seine Küche nicht ausschließlich auf pommersche Rezepte umgestellt. Von seiner Feinschmeckerküche konnten sich gerade erst auch die 80 Gäste des ersten Speicherballs überzeugen. „Ein schöner, erlebnisreicher, unterhaltsamer Abend sollte es werden, in nicht allzu großer Runde — und das wurde er“, blickt Heike Sommer zurück. Patrick Diemling, bekannt aus der TV-Serie „Donna Leon“, unterhielt die Ballgäste. Die Greifswalder Band „Faltenrock“ spielte zum Tanz. Eine Schnellzeichnerin sorgte für bleibende Erinnerungen. 2470 Euro kamen bei der Tombola zusammen. Das Speicherhotel stockte um 530 Euro auf. So konnte Dagmar Riske 3000 Euro für ihren Greifswalder Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder und der Krebsforschung im Kindesalter mit nach Hause nehmen. Der Kauf eines Tombolaloses zahlte sich aber auch für viele der Gäste aus. Sponsoren hatten als Preise unter anderem Reisen, einen Rundflug über Barth und ein Fahrrad gestiftet. Den Speicherball möchte Heike Sommer zu einer Tradition werden lassen. Der nächste Termin steht bereits fest: am 7. November 2015. Die ersten Karten sind schon reserviert. Zu einem alten Kornspeicher gehören nun mal auch alte traditionelle Rezepte.“ Heike Sommer, Hoteldirektorin Detlef Lübcke

Barth - Pommern is(s)t ursprünglich