Ribnitz: So sieht’s auf der Baustelle Bildungscampus aus

Die größte Baustelle der Region Ribnitz-Damgarten, die größte Schulbaustelle des Landes: Der Bildungscampus der Bernsteinschule in Ribnitz wächst täglich, derzeit vor allem in die Höhe. Am Dienstagnachmittag war Grundsteinlegung für das neue Grundschulgebäude. Von einem Gänsehautmoment sprachen Bürgermeister Thomas Huth und Bauamtsleiter Heiko Körner. Die Freude bei allen Beteiligten ist umso größer, da das Projekt nach wie vor im Zeit- und Kostenrahmen sei. „Wir bauen hier die Werkstatt, um aus Roh-Bernsteinen Schmuckstücke zu machen“, formulierte es Bürgermeister Huth im Rückgriff auf eine Formulierung von Christina Bonke, Schulleiterin der Bernsteinschule, die mit dem Gleichnis von Bernsteinen und Schülern einst die Namensgebung für die größte Schule im Schulamtsbezirk Greifswald beschrieb. Und diese Roh-Bernsteine bekommen völlig neue Rahmenbedingungen. Schadstoffsanierung in der Demmler-Schule: Insgesamt 29,5 Millionen Euro werden insgesamt investiert. Herzstück ist der Neubau eines Grundschulgebäudes. Doch das Projekt ist bekanntlich weitaus größer. Im östlichen Bereich des Schulgeländes wächst eine neue Ein-Feld-Turnhalle in die Höhe. Dazu gibt es neue Außen- und Sportanlagen. Die ehemalige Grundschule, der Altbau in der Demmlerstraße, wird grundsaniert. Wie Bauamtsleiter Heiko Körner mitteilte, laufe hier gerade die Schadstoffsanierung. Diese Arbeiten würden Ende April abgeschlossen. Weil im Budget noch etwas Geld übrig geblieben war, könne auch der Kriechkeller der Demmler-Schule schadstoffsaniert werden. Ursprünglich waren diese Arbeiten nicht mit eingeplant gewesen. Das Gebäude, in dem künftig die Orientierungsstufe unterrichtet wird, wird direkt mit der neuen Grundschule verbunden. Zu guter Letzt wird auch der Regionalschulteil der Bernsteinschule in der Berliner Straße saniert. Insgesamt sei es „ein sehr schönes Gefühl, dieses Projekt von Beginn an begleiten zu dürfen“, sagte Bauamtsleiter Heiko Körner. Der Dank gelte laut Thomas Huth dem Team um Körner und den Projektverantwortlichen Uwe Rahden im Bauamt, dem Planungsbüro Inros Lackner aus Rostock, den ausführenden Firmen vor Ort und nicht zuletzt dem Land. Bekanntlich hatte sich das Ringen um Fördermittel vor allem zu Beginn der Planungen als relativ schwierig gestaltet. Das Projekt musste sogar anders geplant werden. Doch im Laufe der Zeit trudelten aus verschiedenen Ecken Zusagen für Fördermittel ein, aus dem Bildungsministerium und dem Infrastrukturministerium etwa. Anlässlich der Grundsteinlegung für den Bildungscampus in Ribnitz-Damgarten wurde wie traditionell üblich eine sogenannte Zeitkapsel im Boden eingemauert. Uwe Rahden, Projektverantwortlicher für den Bildungscampus in der Stadtverwaltung, erklärte, dass es darum gehe, zukünftigen Generationen vielleicht in mehreren hundert Jahren, wenn das Gebäude möglicherweise mal abgerissen wird, einen Einblick in die Zeit während des Baus des Gebäudes zu geben. Traditionell wird deshalb eine Ausgabe der aktuellen Tageszeitung, in diesem Fall der OSTSEE-ZEITUNG, vergraben. In der Metallkapsel verschwanden außerdem ein Lageplan des neuen Bildungscampus sowie zwei Fotos vom Gelände vor Baubeginn aus dem Juni 2020. Weiterhin wurde ein kompletter Münzsatz der aktuellen Währung (3,88 Euro) versenkt. In Erinnerung an die schwierigen Zeiten befindet sich nun auch ein Corona-Schnelltest in der Kapsel. In der Hoffnung, dass es dafür in 500 Jahren noch Abspieltechnologie gibt, wurde ein USB-Stick mit einem Video vom Schulleben der Bernsteinschule hinzugepackt. Letzte und kleinste Beigabe ist ein Bernstein. 15,8 Millionen Euro Fördermittel: Und zuletzt auch aus dem Innenministerium. Eine Million Euro wurden als sogenannte Ko-Finanzierung bewilligt, teilte Thomas Huth am Dienstag mit. Ein kleiner Wermutstropfen allerdings. Eine sogenannte Sonderbedarfszuweisung gibt es nicht. Fünf Millionen Euro hatte die Stadtverwaltung beantragt, ebenfalls beim Innenministerium. Am Dienstag kam die Absage. Die Stadt Ribnitz-Damgarten befinde sich mit dem Bildungscampus allerdings auf einer Nachrückerliste für diese Förderung. „Wir geben da noch nicht auf“, so Huth. Lesen Sie auch Barth: Das größte Osternest des Landes und weitere Überraschungen Urlaub in MV verboten: Faule Ausreden für Ferienwohnung auf dem Darß Seenotretter auf dem Darß erhalten Rettungsschiff „Nis Randers“ Bislang liegt die Fördersumme somit bei rund 15,8 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Stadt liegt somit bei 13,7 Millionen Euro. Laut Huth machbar und im Haushalt eingeplant. Weitere finanzielle Unterstützung wäre jedoch wünschenswert, um „weitere dicke Bretter“ zu bohren. Beispielsweise haben Verwaltung und Politik auch den Bildungsstandort Damgarten mit der Rudolf-Harbig-Regionalschule und der Löwenzahn-Grundschule im Blick. Von Robert Niemeyer