Ribnitzer Hafen soll mit Haus des Gastes Hingucker bekommen

Auf dem Gelände der Marina am Ribnitzer Hafen soll ein Haus des Gastes gebaut werden. Fünf Architekturbüros wurden damit beauftragt, dafür Gestaltungsentwürfe vorzulegen. Das Rennen machte das Rostocker Büro Bastmann und Zavracky. „Die Entscheidung fiel einstimmig“, sagte Jury-Vorsitzender Michael Bräuer. „Dieser Entwurf hat sich klar von den anderen eingereichten Arbeiten abgehoben und wurde deshalb zur Weiterbearbeitung empfohlen.“ Der Jury gehörten als Sachpreisrichter je ein Fraktionsmitglied der Ribnitz-Damgartener Stadtvertretung sowie als Fachpreisrichter drei Architekten an. Es gibt drei große Herausforderung, macht Bräuer deutlich. Zum einen müssen zahlreiche Funktionen in dem Gebäude untergebracht werden. Zum anderen müsse der Bau gestalterisch dem besonderen Standort am Hafen entsprechen. Außerdem müsse das Ganze in puncto Baukosten finanzierbar sein. Da lasse die eingeschossige und kompakte Bauweise, die der Siegerentwurf vorsehe, günstige Baukosten erwarten. Und das sieht der Entwurf von Bastmann und Zavracky vor: Der eingeschossige Baukörper wird auf ein Podest mit mehreren Stufen gesetzt. Diese bieten gleichzeitig großzügige Aufenthaltsmöglichkeiten im Außenraum. Der Saal, der rund 400 Menschen und einer Bühne Platz bieten wird, die Außenbühne, die Gastronomie sowie Segelclub sind in einer Ebene untergebracht. Die sind klar voneinander abgegrenzt und einzeln voll funktionsfähig. Gleichzeitig sind die Funktionen zusammen nutzbar und es können große und kleine Veranstaltungen gut durchgeführt werden. Durch das großzügig gestaltete Dach werden spannungsvolle Außenräume geschaffen. Für die Gastronomie gibt es eine Dachterrasse mit Wasserblick.„Für die Fassade werden hochwertige, langlebige Materialien verwendet“, sagte Bräuer weiter. Heiko Werth vom Stadtbauamt Ribnitz-Damgarten ist ebenfalls sehr zufrieden mit dem Gestaltungsentwurf von Bastmann und Zavracky. Auch ihn habe er in funktioneller und gestalterischer Hinsicht sowie was die Finanzierbarkeit angehe, überzeugt. Er hoffe, dass durch die sehr moderne Formensprache des Gebäudes Akzente gesetzt werden können, die weit über die Stadtgrenzen hinaus reichen. „Ich bin überzeugt, dass diese moderne Architektur Ribnitz-Damgarten, einer Stadt, in der der Tourismus eine immer größere Rolle spielt, gut zu Gesicht stehen wird.“ Wie Werth informierte, wird das Ergebnis der Jury-Sitzung den Mitgliedern des Hauptausschusses der Stadtvertretung in ihrer Sitzung am 2. Oktober vorgestellt und erläutert. Bereits mehrere Anläufe Die Stadtplaner von Ribnitz-Damgarten und die Mitglieder der Stadtvertretung haben es sich nicht leicht gemacht, wenn es um das Thema Bebauung Marinagelände am Ribnitzer Hafen geht. Ein besonders gewichtiges Wort mitzureden hat dabei unter anderem der Bau- und Wirtschaftsausschuss. Der befasste sich etliche Male mit dem „Filetstück“ der Stadt und ließ vor einigen Monaten auch schon mal einen Entwurf komplett durchfallen. Zur Erinnerung: Projekte für das Areal am Ribnitzer Hafen hat es in den vergangenen Jahren mehrere gegeben. So war für September 2010 der Baustart für ein Café und Restaurant auf dem Marinagelände geplant. Daraus wurde nichts. Dann geriet auch ein Hotel-Projekt ins Stocken. Im Bauausschuss und auch in der Stadtvertretung waren die von einem Planer und Investor vorgelegten Pläne durchgefallen. Originalität, Transparenz und Leichtigkeit wurden vermisst. Jetzt soll mit einem Haus des Gastes ein neuer Versuch unternommen werden. Die Stadtverwaltung plant nach Information von Bürgermeister Frank Ilchmann in Aussicht gestellte Fördermittel für den Umbau des Ribnitz-Damgartener Stadtkulturhauses in dieses Projekt umzuleiten. Die fünf Entwürfe zum „Haus des Gastes“ auf dem Marinagelände am Ribnitzer See sind bis zum 4. Oktober im Foyer des Ribnitzer Rathauses zu sehen. Alle Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, ihre Meinung zu den Gestaltungsentwürfen zu äußern. Edwin Sternkiker

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