Ribnitzer Handballer drehen spät auf

Mit einem kämpferischen Schlussspurt in der Bad Doberaner Stadthalle rissen die Handballer des Ribnitzer HV (RHV) am Sonntag noch den Sieg aus dem Feuer. Die Mannschaft von Trainer Jörn Schläger gewann vor knapp 200 Zuschauern, darunter etwa 50 mitgereisten Ribnitzer Schlachtenbummlern, mit 27:25 (11:12) beim Bad Doberaner SV II. Damit wahrten die Ribnitzer ihre weiße Weste — drei Spiele, drei Siege in der noch jungen Saison — und verteidigten die Tabellenführung. „Es war ein glücklicher Sieg, aber danach fragt morgen keiner mehr“, betonte Schläger kurz nach Spielende. Die Ribnitzer schienen zunächst gut in die Partie zu finden und führten 1:0 und 2:1. Doch dann schluderten die Gäste zu sehr im Angriff. „Unsere Wurfqualität in der ersten Halbzeit war schlecht“, verdeutlichte Jörn Schläger. Doberan kam zu einigen leichten Toren. Auch im Positionsspiel hatten die Hausherren in der ersten Hälfte ihre Vorteile. Immer wieder setzten sie Kreisläufer Stefan Sitarek und Udo Wosar geschickt in Szene, die selbst trafen oder Siebenmeter herausholten. Die Ribnitzer Abwehr packte nicht wie gewohnt zu und konnte die Anspiele an den Kreis nicht verhindern. Doberan zog weg auf 7:3 (10.) und später sogar 10:5 (17.). Erst danach hielten die Bernsteinstädter wieder besser dagegen und verkürzten bis zur Pause wieder auf einen Treffer Rückstand, 11:12 (30.). „Da dachten wir, jetzt sind wir im Spiel. Aber dann haben wir die zweite Halbzeit genauso schlecht begonnen wie die erste“, haderte RHV-Coach Jörn Schläger: „Die Partie schien uns schon aus den Händen zu gleiten.“ Doberan legte los wie die Feuerwehr und führte erneut mit fünf Toren, 17:12, 19:14 und noch 21:16 (46.). Mitte des zweiten Abschnitts steigerten sich die Ribnitzer in der Abwehr. Vorne rissen die Rückraumspieler Michael Jacobsen (11 Tore) und Peter Wüstemann (8 Tore) das Geschehen an sich. Die Doberaner gerieten in dieser Phase mehrfach in Unterzahl, unter anderem wegen Wechselfehlern. Die Überzahl-Situationen nutzte der RHV, um wieder heranzukommen. Sechs Minuten vor Schluss glich der Spitzenreiter aus, 23:23 (54.). Die Ribnitzer Fans standen Kopf. In der hektischen Schlussphase legten die Gäste dann zunächst vor, 24:23 sowie 25:24 und zogen dann vorentscheidend weg, 27:24. Doberan gelang nur noch Ergebniskosmetik. „Die Aufholjagd gelang über unsere verbesserten Abwehrarbeit. Dachs (Spitzname von Michael Jacobsen/d. Red.) und Wüste (Spitzname von Peter Wüstemann/d. Red.) haben das Geschehen an sich gerissen. Kämpferisch war das klasse“, lobte Trainer Jörn Schläger: „Es war ein schweres Spiel, deshalb tun uns die zwei Punkte besonders gut.“ Co-Trainer und Vorstandsmitglied Stefan Stuht ergänzte: „Das Spiel war hart und umkämpft, aber nicht unfair. Die Stimmung war gut.“ Weiter geht es für den Ribnitzer HV am kommenden Sonnabend (18 Uhr, Sporthalle Freundschaft) mit dem Derby gegen den HSV Grimmen. Beide Mannschaften haben in dieser Saison noch keinen Punkt abgegeben. „Es dürfte ein spannendes Spiel werden. Ich hoffe, die Halle wird voll“, blickte Stefan Stuht schon voraus. Statistik Ribnitzer HV: Tobias Kleinecke, Jonny Hagen — Steffen Wiegratz 3, Michael Jacobsen 11/2, Alexander Dukart 1, Peter Wüstemann 8, Stefan Gagern, Sebastian Nucklies 2/1, Eric Brandt 2, Uwe Krohn, Ben Meyer, Christoph Rasch, Christian Wilczek n. e., Erik Peters n. e. Tommy Bastian

Bad Doberan - Ribnitzer Handballer drehen spät auf