Rock gegen Rechts plant wieder Aktionswochen

Die Initiative „Rock gegen Rechts“ steht auf breiten Füßen — parteiübergreifend. „Wir sind ein bunter Haufen, ziehen alle an einem Strang“, erklärt Andreas Müller. Nur so konnte für die traditionellen diesjährigen Aktionswochen vom 25. August bis zum 27. September wieder ein buntes und anspruchsvolles Programm auf die Beine gestellt werden, das diesmal unter dem Motto „Grenzenlose Solidarität — Refugees Welcome“ steht. „Wir haben die Termine der Veranstaltungen wie bereits im vergangenen Jahr etwas entzerrt“, sagt Andreas Müller. „Das macht es sowohl für die Organisatoren als auch die Besucher entspannter.“ Startete das Bündnis Rock gegen Rechts 2005 noch als Schüler- und Jugendprojekt, das vor allem mit Musikveranstaltungen Zeichen gegen rechte Ideologien setzen wollte, verfolgt das Bündnis seit drei Jahren ein neues Konzept. „Uns geht es auch um politische Bildung, deswegen gehört zu unseren Partnern unter anderem die Volkshochschule“, sagt Andreas Müller. Doch Kultur- und Sportveranstaltungen gehören nach wie vor unbedingt ins Programm. Die Aktionswochen 2014 können mit interessanten Einzelveranstaltungen aufwarten. Los geht‘s mit dem traditionellen Fußballturnier am 30. August. Da im vergangenen Jahr auch zwei Mannschaften aus dem Asylbewerberheim dabei waren, überlegen die Verantwortlichen, das Turnier diesmal auf dem Dänholm auszutragen. Der offizielle Startschuss von „Grenzenloser Solidarität“ fällt am 2. September, wenn am Abend die Ausstellung „Deine Anne“ in der Aula des Hansa-Gymnasiums eröffnet wird. Die Schau wird von der Landeszentrale für politische Bildung und dem Anne-Frank-Zentrum Berlin unterstützt. 15 Schüler des Gymnasiums werden an zwei Tagen zu Ausstellungsführern ausgebildet. 14 Tage haben Interessierte die Chance, sich die geführte Ausstellung anzusehen. Nachhaltige Momente verspricht die Lesung mit Jennifer Teege am 22. September. Die Enkelin des berüchtigten KZ-Kommandanten Amon Göth wird ihr Buch „Amon — Mein Großvater hätte mich erschossen“ vorstellen. Die in Hamburg lebende Tochter eines Nigerianers und einer Deutschen erfuhr erst durch Zufall, dass sie die Enkelin des als „Schlächter von Plaszow“ bekannt gewordenen Göth ist. Wie sie mit diesem Wissen umgeht, erzählt sie in ihrem Buch, das sie am Sund vorstellen wird. Ein Skate-Contest, verschiedene Vorträge und Filmabende stehen genauso auf dem Programm wie Theaterprojekte. Unter anderem wird das politische Berliner Jugendtheater das Stück „Schwarzkopf BRD“ auf die Bühne der Alten Eisengießerei bringen. Über Unterstützung zur Durchführung der vielen Veranstaltungen würde sich das Bündnis Rock gegen Rechts freuen. Weitere Informationen unter www.rockgegenrechts.com Miriam Weber

Stralsund - Rock gegen Rechts plant wieder Aktionswochen