Schlägerei: Verfahren eingestellt

Dass es am 1. November vergangenen Jahres in Barth zu einer körperlichen Auseinandersetzung kam, darüber gab es bei der Verhandlung im Amtsgericht Ribnitz-Damgarten keinen Zweifel. Über den genauen Hergang gab es allerdings zwei Versionen — die des Angeklagten Christoph W.* und die des Opfers Konstantin B. So erklärte Christoph W. vor Gericht, dass er an jenem Abend mit der Ex-Freundin von Konstantin B., Sonja R., getanzt und dann mit ihr gemeinsam an der Bar gestanden habe. Ohne Vorwarnung habe Konstantin B. ihn geschlagen. „Ich hatte eine Platzwunde am Kopf“, sagte der 29-Jährige. Daraufhin habe er ihn einmal von hinten auf den Kopf geschlagen. „Das war sicherlich nicht die richtige Reaktion“, gab der Angeklagte zu. Konstantin B. schilderte den Abend allerdings anders. Er habe getanzt, als Christoph W. ihn von hinten geschubst habe. „Ich habe zurückgeschubst und wollte dann aber raus“, berichtet der 20-jährige Barther, der unter anderem wegen Raubes, Sachbeschädigung, Nötigung und Hehlerei in der Justizvollzugsanstalt Neustrelitz eine Haftstrafe absitzt. „Ich dachte, es ist besser, wenn ich erst einmal weggehe.“ Der Angeklagte habe ihn von hinten angriffen. „Er hat mich geschlagen und getreten“, berichtet Konstantin B. Schon als er am Boden gelegen habe, habe er noch auf ihn eingetreten. Mehrmals habe er ihn auf den Kopf geschlagen. „Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern“, berichtet der 20-Jährige. Die Folge sei ein Nasenbruch und Prellungen. Sein Bruder, Dennis B., stützte die Aussage vor Gericht. „Den Anfangsstreit habe ich nicht mitbekommen“, sagte der 21-Jährige. „Ich habe aber gesehen, wie der Angeklagte von hinten auf meinen Bruder gesprungen ist und ihn geschlagen und getreten hat.“ „Ich habe ihn nicht mehrfach geschlagen. Es gab nur den einen Schlag, mehr nicht“, beteuerte der Angeklagte, der während der Aussage der Brüde ungläubig den Kopf schüttelte. „Woher soll ich dann meine Platzwunde haben“, fragte er Konstantin B., der nur mit den Schultern zuckte. Die Zeugin Sonja R. erschien wegen Krankheit nicht vor Gericht. Weitere Zeugen konnten nicht angegeben werden. Richter Chris Neumann sowie der Staatsanwalt und der Anwalt des Angeklagten einigten sich auf eine Einstellung des Verfahren gegen eine Geldauflage in Höhe von 1200 Euro.*alle Namen von der Redaktion geändert Anika Hoepken

Barth - Schlägerei: Verfahren eingestellt