Schwache Ribnitzer müssen Rückschlag einstecken

Minutenlang standen Chefcoach Jörn Schläger (42), Co-Trainer Thilo Meyer (47) und Linksaußen Ben Meyer (feierte am Donnerstag seinen 20. Geburtstag) nach dem Schlusspfiff vor der Wechselbank. Auf der Taktiktafel analysierten sie die unnötige Niederlage ihres Ribnitzer HV (RHV). Die Gäste mussten sich am Sonnabend nach einer schwachen Leistung dem Tabellennachbarn Bad Doberaner SV II mit 19:23 (10:12) geschlagen geben. Doberan (jetzt 10:14 Punkte) zog durch den Sieg an Ribnitz (9:15) vorbei, ist nun Sechster in der Mecklenburg-Vorpommern-Liga der Handballer. „Wir haben verdient verloren, denn wir waren schlecht. Doberan war cleverer und ist mehr als Einheit aufgetreten. Da wusste jeder, was der andere macht“, lautete das Fazit von Trainer Schläger. „Das ist ein Rückschlag, der uns nicht umhauen wird.“ Die Ribnitzer wirkten von Beginn an pomadig, unkonzentriert, nicht fokussiert. Pässe auf Kniehöhe oder in den Rücken des Mitspielers, Fangfehler und Würfe auf den Körper des gegnerischen Torhüters prägten das Bild bei eigenem Ballbesitz. In der Abwehr verschoben die Bernsteinstädter nicht zusammen, agierten zu statisch und zu leise. Vor allem die Anspiele an den Kreis konnten sie nicht unterbinden. Folgerichtig lag der RHV schnell mit 2:6 zurück (9.). „Das war eine Katastrophe, der Gegner war viel bissiger als wir“, haderte der enttäuschte Physiotherapeut und Mannschaftsbetreuer Klaus Bergmeier. Der 74-Jährige fieberte auf der Bank wie gewohnt mit, feuerte an, munterte auf. Doch es half nichts. „Hügel“, wie Bergmeier von Freunden und Bekannten gerufen wird, musste mit ansehen, wie seine Erfolgsbilanz endete. Bisher hatte Ribnitz immer gewonnen, wenn der frühere Physiotherapeut der Nationalmannschaft dabei gewesen war. „Irgendwann reißt jede Serie. Heute hatte leider kein Spieler Normalform“, analysierte Bergmeier. Die Gäste steigerten sich zwar und kamen kurz vor der Pause heran, 10:11 durch Ben Meyer (28.). Doch anstatt nach einer Parade von Tobias Kleinecke und in Überzahl den Ausgleich zu erzielen, mussten sie auf der Gegenseite das 10:12 durch einen Siebenmeter von Hans Wachtel sowie eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Eric Brandt hinnehmen (29.). Zu Beginn der zweiten Hälfte blieb der RHV dran, doch es fehlte eine ordnende Hand in der Offensive. Während die Abwehr besser stand, machten die Ribnitzer vorne weiterhin zu viele Fehler, ließen beste Chancen ungenutzt und mussten Doberan rund zehn Minuten vor dem Ende ziehen lassen. Spätestens beim 21:16 (55.) für die Oberliga-Reserve des DSV war die Partie entschieden. „Wir haben nicht ins Spiel gefunden“, ärgerte sich Rückraumspieler Ole Johannsen (18). Coach Jörn Schläger ergänzte: „Wir sind auswärts noch nicht stabil genug, aber das kann man der jungen Mannschaft nicht übel nehmen.“ Die MV-Liga legt nun eine dreiwöchige Spielpause aufgrund der anstehenden Winterferien und des Pokal-Wettbewerbs ein. Weiter geht es für den Ribnitzer HV am 21. Februar mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SG Parchim/Matzlow-Garwitz. Statistik Ribnitzer HV: Kleinecke — Johannsen 3, Dukart 4, Krohn 3/2, Meyer 5/1, Brandt 1, Kladek-Markau 3, Voss, Peters, Bohnenstengel. Siebenmeter: Doberaner SV 6/5, Ribnitzer HV 5/3. Strafminuten: Doberaner SV 6, Ribnitzer HV 4. Tommy Bastian

Bad Doberan - Schwache Ribnitzer müssen Rückschlag einstecken