Mitarbeiterzahl hat sich verdreifacht

Das Betonwerk Ribnitz schreibt eine Erfolgsgeschichte. „Wir haben vor 25 Jahren mit 23 Arbeitskollegen angefangen. Mittlerweile sind wir 78“, berichtet Geschäftsführer Wilhelm Rudlof (76). Während sich das Unternehmen zu Beginn auf die Produktion von Filigrandecken spezialisierte, habe sich das Aufgabenfeld inzwischen deutlich erweitert. Wände, Balkonplatten und Treppen — die Palette der hergestellten Produkte ist groß. In der dazugehörenden Zimmerei werden die Dachstühle gebaut. „Unser Motto lautet: alles aus einer Hand. Das fängt bei der Planung an, geht über die Produktion und endet auf der jeweiligen Baustelle“, sagt Junior-Chef Heiko Rudlof (44). Die fertigen Wände oder Platten werden beispielsweise zur Baustelle gebracht und von Mitarbeitern des Betonwerks montiert. Vor elf Jahren fing Heiko Rudlof, der ein Bauingenieurstudium abgeschlossen hat, zunächst als Planer im Betonwerk an. Mittlerweile ist er geschäftsführender Gesellschafter. „Unser Ziel ist es, mehr und mehr aus eigenen Kapazitäten heraus zu machen. Wir wollen möglichst wenig hinzukaufen. Der Vorteil ist, dass wir nicht von anderen abhängig sind. Wir sind gut mit Fachpersonal ausgestattet. An allen Schaltstellen sitzen Ingenieure“, erläutert Heiko Rudlof. Der Jahresumsatz des Unternehmens sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gleich geblieben und liege bei etwa acht Millionen Euro. Im Jahr 2014 hat das Betonwerk Ribnitz etwa eine halbe Million Euro investiert. „Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern“, sagt Wilhelm Rudlof. „Wir haben unter anderem einen größeren Kran und einen neuen Schneid- und Messwagen für die Eisenbiegerei angeschafft. Die Maschine schneidet das Eisen allein zu. Das erleichtert die Arbeit in der Eisenbiegerei enorm.“ Im Laufe der Jahre hat sich Vieles im Betonwerk verändert. Unter anderem der Standort. „Es handelte sich 1990 um eine Rückführung zu einem Privatbetrieb. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich das Betonwerk noch auf dem Gelände, auf dem jetzt die Bodden-Therme in Ribnitz steht“, erklärt Wilhelm Rudlof. „Der Bürgermeister wollte uns damals aus der Stadt haben. Schließlich war die Fläche mitten im Wohngebiet.“ Die Firma siedelte sich deshalb 1995 in Pantlitz an. „Hier sollte nach den damaligen Planungen die Autobahn entlang gehen. Deshalb haben wir uns für diesen Standort entschieden“, berichtet der 76-Jährige. Doch dann kam alles ganz anders: „Jetzt sind wir 30 Kilometer von der Autobahn weg. Gerade in der Urlaubszeit, wenn überall Stau ist, geht uns Zeit verloren.“ Die Kunden des Ribnitzer Betonwerks seien größere und mittelständische Baufirmen, Bauträger und private Häuslebauer. Die meisten Aufträge kommen aus der direkten Umgebung. „Aber auch aus Hamburg, Berlin und Niedersachsen“, berichtet der Junior-Chef. „Außerdem produzieren wir für Schweden.“ Die Mitarbeiter in der Produktion würden aus den unterschiedlichsten Branchen kommen — es sind Bäcker, Fleischer oder Köche unter ihnen. „Wir haben viele Quereinsteiger“, sagt Wilhelm Rudlof. Auch gelernte Maurer, Schlosser oder Betonfacharbeiter seien hier angestellt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ist von Anfang an dabei. „Wir haben damals viele aus der Landwirtschaft übernommen, die nach der Wende plötzlich keine Arbeit mehr hatten“, sagt der Senior-Chef. Seit kurzem arbeitet zudem Wilhelm Rudlofs Enkelin, die ein Ingenieurstudium abgeschlossen hat, im Betonwerk. „Wir können nun mit Stolz sagen, dass wir ein richtiges Familienunternehmen sind“, freut sich Rudlof. Anika Hoepken

Pantlitz - Mitarbeiterzahl hat sich verdreifacht