Alles, sogar Pangea der Super-Kontinent des Riesenspaßes, verändert sich. Das Spiel-, Sport- und Musikfestival auf der Halbinsel Pütnitz ist nicht nur größer und vielseitiger, manches ist auch professioneller geworden. Als griffe der Fantasie-Kontinent auf die „reale Welt“ über, passierten die Interkontinentalreisenden bereits vor dem früheren „Haupteingang“ das Panini-Land (Kinder), einen Supermarkt mit krummem Bio-Gemüse, frischen Säften oder Bambus-Zahnbürsten, ein ganz normales Kettenkarussell oder „Vintage“-Themen-Boutiquen, in denen Besucher sich gegen Pfand gebrauchte Kleidung ausleihen konnten.
Die neue große Container-Bühne, eine Boulderwand, Pumptrack, Parcours und BMX-Anlage sind in den Wald hineingewachsen. Geblieben sind neben den Fun-Sport-Contests bewährte Attraktionen wie der große Blubb und das beliebte Bällebad, die spritzige Wasserwelt mit Floß und Sauna, Wakeboardpool und Whirlpool, Spielwiese und Duschparadies, chillen in Plüsch unter Tüll, jede Menge Yoga, ungezählte Tanz- und Kreativ-Workshops, in denen Gebrauchtes zu Schönem re- und upgecyclet wird, Trommel-, Ukulele- oder Didgeridoo-Kurse, Anspannen, Entspannen, Partnerakrobatik, Kräuterwanderung, Talks, Kino...
Fotos vom Pangea-Festival: Action, Musik, Entspannung
Kein Wunder, dass sich Johanna, Michelle, Marlene und Lara entschieden haben, auf Pangea zu campen, obwohl die 17-Jährigen in Ribnitz wohnen. Schließlich sind nicht nur die Tage auf Pangea angefüllt mit Spiel, Sport und Spaß, für abends und nachts waren fast 150 Acts auf acht verschiedenen Bühnen angekündigt. In den Sonnabend startete das Quartett mit ruhigen Flechtarbeiten, die Armbänder aus Wolle sollen Andenken sein. „Wir mögen die Kunstkurse und wir hatten schon tolle Musik hier.“
Pangea-Festival im Video
Ein Festival für drei Generationen
Aus dem niedersächsischen Bendestorf war Elna Bonnemann mit der ganzen Familie angereist. “Wir sind mit drei Generationen hier”, stellte die 48-Jährige nicht nur ihre Töchter Carlotta (14), Dorothee (11), Marisa (10), und Adele (6) vor, mit denen sie gerade eine Blumenkrone gebunden hat. „Für Kinder gibt es nichts Besseres. Aber tatsächlich ist der Besuch hier ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter Aster. Sie wird in wenigen Tagen 76 und ist in Ahrenshoop geboren!“ Und sie ist begeistert: „Den Gästen merkt man die Entspannung an, der Umgang miteinander ist immer freundlich, ohne aggressive Untertöne. Wenn man dieses kreative Potenzial erlebt, sieht man, was Schule versäumt.“
Der Gedanke, sich ‘mal etwas Neues zu zutrauen, Alt und Jung, Könner und Laien gemeinsam, gefällt ihnen allen. Man brauche allerdings etwas Zeit, um aus den Verhaltensmustern des Alltags auszubrechen. „Deswegen sollte das Festival sechs Tage dauern“, schlägt Elna Bonnemann vor. Ihren Töchtern ist der Nachhaltigkeitsgedanke und die Rücksicht auf die Umwelt wichtig. „Hier kann man fast alles selber machen, sogar Ohrringe, das ist total cool.“
Im pinken Kleid zum Festival
Unterdessen, Richtung Ribnitzer See, an dem sich bei Cocktails und Wassersport karibisches Flair entwickelte, hat Felix den Gipfel der Sanddüne erklommen. „Ich wusste nur, dass es hier sehr entspannt zugeht“, lacht der 33-Jährige. Nun sehen seine Kinder den Berliner zum ersten Mal in einem Kleid. Nicht aus der „Vintage-Garderobe“, das habe er sich von einer Bekannten geliehen, verriet er.
Paulina sorgt unterdessen mit dem Wasserschlauch dafür, dass der Sandberg nicht verweht. Die 22-jährige Studentin aus Greifswald jobbt gegen Gage und freies Campen als „Runner“ auf dem Festival und freut sich auf ihren Feierabend. Auf einem riesigen Gummikissen an der Spielwiese kuscheln Franziska (29) und Tonelius (28) aus Potsdam. „Supercool hier, ein schöner Lifestyle“, freuen sie sich über ein Musik-Festival mit tollem „Aktiv-Tagesprogramm“. Und auch sie haben schon Neues probiert: Nachhaltiger Glitzer aus Pflanzen im Gesicht und ein frittiertes Insekt im Salat.
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Von Susanne Retzlaff