So wichtig sind die Großveranstaltungen auf Pütnitz

Die Corona-Pandemie hat sich auch auf die Übernachtungszahlen in Ribnitz-Damgarten ausgewirkt. „Wir haben in fast allen Bereichen Einbußen hinzunehmen“, sagte am Dienstagabend Silke Kunz, Leiterin des Büros für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur, während der Sitzung des Tourismusausschusses. Nach aktuellem Stand wurden in der Bernsteinstadt rund 73 800 Übernachtungen gemeldet. Einige Rückmeldungen stehen laut Kunz zwar noch aus. Unter anderem fehlen in der Statistik noch rund 3800 Übernachtungen in der Jugendherberge in Ribnitz. Klar ist aber auch, dass die Zahl aus dem Vorjahr – 2019 wurden mehr als 105 000 Übernachtungen registriert – nicht erreicht wird. Zahlen auf dem Niveau von 2018: Allerdings liegt die Übernachtungszahl in diesem Jahr dennoch über dem Jahr 2018, als erstmals diese Statistik erhoben wurde. Damals waren es genau 73 796 registrierte Übernachtungen in der Bernsteinstadt. Ein genauer Blick auf die Statistik zeigt dabei nicht nur, dass sich die Corona-Pandemie auf die ganze Bernsteinstadt ausgewirkt hat, sondern auch, welcher Bereich besonders betroffen war und damit im Umkehrschluss in normalen Zeiten eine wesentliche Bedeutung hat. Denn in der Statistik fehlen unter anderem mehr als 20 000 Übernachtungen, die allein durch Großveranstaltungen wie das Pangea-Festival oder das Ostblocktreffen auf Pütnitz generiert werden. 2018 wurden hier rund 22 200 Übernachtungen gezählt. In diesem Jahr etwas mehr als 2300. „Da wird deutlich, was für ein touristisches Pfund wir dort haben“, so Silke Kunz. 2019 wurden die Übernachtungszahlen für Pütnitz erstmals erfasst, nachdem der Ortsteil in das Abgabegebiet des Erholungsortes Ribnitz-Damgarten aufgenommen wurde. Etwas umstritten war seinerzeit, dass die Gäste der Festivals auch die Kurabgabe zahlen sollten. In diesem Jahr fielen die Großveranstaltungen aus. An drei Wochenenden fand immerhin eine coronakonforme Miniversion des Pangea-Festivals statt. Mehr Wohnmobile in der Bernsteinstadt: Deutlich zugelegt haben in diesem Jahr die Übernachtungen auf Wohnmobilstellplätzen. 2019 waren noch 4380 registriert worden. In diesem Jahr hat sich die Zahl der Wohnmobil-Übernachtungen mit 9160 mehr als verdoppelt. Aus finanzieller Sicht bedeutet die Gesamtzahl der Übernachtungen, dass die Bernsteinstadt ebenfalls deutlich weniger Kurabgabe eingenommen hat als 2019. Vergangenes Jahr flossen knapp 110 000 Euro in die Stadtkasse, dieses Jahr knapp 83 000. 2018 waren es etwas mehr als 69 000 Euro. Die Einnahmen aus der Kurabgabe werden für den Erhalt und Ausbau der touristischen Infrastruktur verwendet. Fremdenverkehrsabgabe: Wenige Anträge auf Erlass: Ein Streitpunkt war in diesem Jahr auch die Fremdenverkehrsabgabe. Angesichts des Lockdowns und ausbleibender Touristen hatte die Stadtverwaltung bereits kurz nach Ausbruch der Pandemie angeboten, die Abgabe in diesem Jahr nicht in voller Höhe einzufordern. Schließlich sollte sie doch in vollem Umfang erhoben werden, was zu einer lebhaften Diskussion unter den Kommunalpolitikern führte. Festgehalten wurde jedoch auch, dass es angesichts der Einbußen die Möglichkeit geben soll, dass Unternehmen einen Antrag auf Erlass der Fremdenverkehrsabgabe stellen können. Nun hat die Verwaltung Zahlen vorgelegt, wie viele Unternehmen davon tatsächlich Gebrauch gemacht haben. 20 Betriebe haben demnach einen Antrag auf Erlass der Fremdenverkehrsabgabe gestellt. Ein geringer Anteil an der Gesamtzahl. 718 Unternehmen werden in diesem Jahr zur Zahlung der Abgabe aufgefordert. Die Bescheide sollen noch vor Weihnachten verschickt werden. Allerdings können die Unternehmen die Abgabe auch bis in den Januar hinein bezahlen. Lesen Sie auch: Center Parcs kommt nach MV: Mega-Tourismus-Projekt auf Pütnitz Center Parcs in MV: Das bedeutet das Projekt für Ribnitz-Damgarten Bernsteinresort auf Pütnitz: Konkrete Pläne für Center Parcs Bernsteinresort auf Pütnitz: Das halten Tourismus-Chefs von dem Projekt Center Parcs Bernsteinresort auf Pütnitz: Das sagen die OZ-Leser Von Robert Niemeyer