Stadt geht Löschwasserproblem an

Die Stadt Ribnitz-Damgarten will ihre Löschwasserproblem in den Griff bekommen. Bei der Versorgung im Stadtgebiet gibt es einige Lücken. Vor allem in den Innenstadtbereichen und den Ortsteilen kann das Löschwasser im Ernstfall knapp werden. Die Mitglieder des Ausschusses für Sicherheit, Ordnung und Verkehr haben bereits mehrfach den Finger in die Wunde gelegt. Jetzt ist Bewegung in die Sache gekommen. Gelöst werden soll das Löschwasserproblem zunächst im Ortsteil Langendamm. Drei Hydranten sind dort insgesamt vorhanden, durch die große Teile des Dorfes mit Löschwasser versorgt werden können. Probleme bereitet jedoch der Bereich am Ende der Wasserreihe, wo es eine kompaktere Bebauung gibt und sich auch ein „Bootel“ befindet. „Die Bürger fühlen sich in den kritischen Gebieten massiv gefährdet“, hatte der Langendammer Hans-Dieter Hänsen (SPD) in einer früheren Sitzung beklagt. Eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 200 Kubikmetern könnte dort künftig das nötige Löschwasser liefern. Das jedenfalls sieht ein Vorschlag vor, der in einer Gesprächsrunde, zu der Bürgermeister Frank Ilchmann (parteilos) eingeladen hatte, gemacht wurde. An ihr nahmen unter anderem Bauamtschef Heiko Körner, Stadtwehrführer Steffen Harder und Amtswehrführer Dirk Scholwin teil. Darüber informierte Harald Hiltner vom Amt für Ordnungsangelegenheiten den Sicherheitsausschuss in der Sitzung am Dienstagabend. Da Langendamm direkt am Bodden liegt, soll auch der im Fall der Fälle angezapft werden. Das Problem: Es gibt keine geeignete Wege, auf denen mit den schweren Feuerwehrfahrzeugen zu den Entnahmestellen am Bodden gefahren werden kann. Um dennoch das Wasser des Boddens nutzen zu können, wurde in der Gesprächsrunde mit dem Bürgermeister vorgeschlagen, eine so genannte Trockenleitung zu bauen. Damit könnte Boddenwasser im Falle eines Brandes direkt in den Ort geleitet werden. Harald Hiltner sagte dazu: „Die Pumpe von einem kleineren Fahrzeug müsste das Wasser in diese Trockenleitung einspeisen.“ Durch das zuständige Fachamt sollen nun die gemachten Vorschläge hinsichtlich Kosten und Machbarkeit geprüft werden, um zu klären, welche die für die Stadt und die Feuerwehr günstigsten Variante sein könnte. Die Erfahrungen, die in Langendamm gesammelt werden, sollen dann auch in anderen Ortsteilen, zum Beispiel in Freudenberg, wo die Versorgung auch nicht optimal ist, angewendet werden. Dass die Verbesserung der Löschwasserversorgung richtig Geld kostet, machte Bauamtsleiter Heiko Körner am Beispiel der vorgeschlagenen Zisterne deutlich. Da gehe es um mehrere zehntausend Euro. „Aber es kann keine Ausreden wegen des Geldes geben. Wir sind verpflichtet, die vorhandenen Defizite zu beseitigen. Die Abstimmung mit der Feuerwehr ist erfolgt, das Startsignal wurde jetzt gegeben“, betonte er in der Ausschusssitzung am Dienstag. Während beim Thema Löschwasserversorgung in früheren Sitzungen hitzig diskutiert wurde, ging es am Dienstag entspannter zu. Ausschussvorsitzender Hans-Dieter Konkol machte deutlich: Er freue sich, dass die Feuerwehrleute bei der Suche nach Lösungen von der Stadtverwaltung mit ins Boot geholt wurden und sich „jetzt endlich etwas bewegt“. Kommunen in der Pflicht Laut Gesetz hat eine Gemeinde nicht nur „eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige öffentliche Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten, zu unterhalten und einzusetzen.“ Sie ist auch verpflichtet, die Löschwasserversorgung sicherzustellen. In ländlichen Gebieten sollten es im Normalfall 48 Kubikmeter pro Stunde sein — und das für eine Dauer von mindestens zwei Stunden, wobei sämtliche Löschwasserentnahmemöglichkeiten im Umkreis von 300 Metern zu berücksichtigen sind. Dazu gehören Hydranten, Löschwasserteiche, Zisternen, Wasserbehälter, Flüsse und Seen. Bei der Lösung des Löschwasserpro- blems sind wir jetzt auf einem guten Weg.“Hans-Dieter Konkol, Ausschussvorsitzender Edwin Sternkiker

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