Trin durchlebt Wechselbad der Gefühle

Durch ein Wechselbad der Gefühle mussten am Sonnabend die Landesliga-Fußballer des SV Rot-Weiß Trinwillershagen und mit ihnen die etwa 90 Anhänger auf der Sportstätte „Günter Sitte“. Der Gemütszustand von Torhüter Karsten Peters widerspiegelte die intensiven 90 Minuten ganz gut. Im ersten Spielabschnitt nahm der Keeper kein Blatt vor den Mund und übte Kritik: „Das kann man sich nicht mit angucken“, hatte er seinen Vorderleuten in einer Situation zugerufen. Später dann war er selbst bei einem Gegentor nicht ganz unbeteiligt, erwies sich dann aber als Motivator. „Weiter, weiter, immer weiter“, trieb er seine Mannschaft von hinten an. Das wurde belohnt. Am Ende hieß es 3:2 gegen den VfL Bergen — Erleichterung und Jubel. Die Partie gegen den Tabellenfünften von der Insel Rügen begann für die Triner (12.) mit einem Rückschlag. Bereits nach sechs Minuten gerieten sie ins Hintertreffen. VfL-Stürmer Patrick Hildesheim war im Strafraum frei zum Abschluss gekommen und traf zum 0:1. Kurz darauf sah dann Bergens Torhüter Wojciech Tomasz Zimecki die rote Karte. Bei einem Zweikampf mit Tobias Semrau außerhalb des Strafraums hatte er die Hand zur Hilfe genommen und musste den Platz verlassen (9.). Doch gegen zehn Gegenspieler taten sich die Platzherren schwer. Trainer Ronald Kohls monierte an der Seitenlinie: „Leute, das ist zu einfach!“ Tatsächlich verpufften vielversprechende Angriffe immer wieder durch Ungenauigkeiten. Und wenn die Gäste mal im Strafraum der Triner auftauchten, wurde es gefährlich, da auch die Abwehr immer wieder Schwächen offenbarte. Die beste Chance für die Gastgeber hatte Philipp Schumacher, der mit einem Schuss aus der zweiten Reihe die Latte traf (45.). Nach der Pause investierte Trin mehr, musste aber noch bis zur 61. Minute warten, ehe sich das auch im Ergebnis ausdrückte. Marcel Reinholz hatte mit einem sehenswerten Schuss von der halblinken Seite in den rechten Winkel des VfL-Tores getroffen. Doch die Freude währte nicht lange. Eine Freistoßflanke in den Strafraum verpasste der herauslaufende Karsten Peters und sorgte so unfreiwillig dafür, dass der Ball von Patrick Hildesheim ins Tor trudelte (63.). Doch die Rot-Weißen steckten nicht auf. Robert Heuer schoss nach Vorarbeit des eingewechselten Patrick Höhler in der 80. Spielminute den erneuten Ausgleich. Heuer war es dann auch, der kurz vor dem Abpfiff den Lohn für die intensiven Triner Bemühungen erntete. Frei auf den zum Torwart umfunktionierten Feldspieler David Giesche zulaufend, netzte er zum 3:2-Endstand ein. Damit hatte Rot-Weiß Trinwillershagen in dieser Saison zum ersten Mal das geschafft, was Trainer Ronald Kohls vor der Partie gefordert hatte. „Wir müssen auch mal eine Mannschaft schlagen, die deutlich vor uns in der Tabelle steht.“ Für die Triner geht es nun am Osterwochenende in der Landesliga Nord weiter. Am Sonnabend steht in Ribnitz-Damgarten das Derby gegen den PSV auf dem Programm. Anpfiff im Stadion am Bodden ist um 14 Uhr. Statistik SV Rot-Weiß Trinwillershagen: Peters - Siems, Schumacher, Linow, Heuer, Schinkowsky, Bollhagen, Reinholz (70. Schober), Semrau, Ziegert (50. Höhler), Füsting Tore: 0:1, 1:2 Hildesheim (6., 63.), 1:1 Reinholz (61.), 2:2, 3:2 Heuer (80., 85.) Zuschauer: 90 Marco Schwarz

Trinwillershagen - Trin durchlebt Wechselbad der Gefühle