Trotz Corona sollen Zeesboot-Regatten stattfinden: Das sind die Termine

Auch in diesem Jahr hat die Klassenvereinigung der Zeesboote mit Sitz in Bodstedt die sechs obligatorischen Wettfahrten auf der von der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst besäumten Boddenkette im Veranstaltungskalender. Die Ergebnisse aller sechs Wettfahrten werden im Anschluss zur Serienwertung zusammengefasst, um die jeweiligen Gesamtsieger der drei Größenkategorien zu ermitteln. Einen Grund, die Wettfahrten aufgrund der Corona-Krise abzusagen, sehen die Veranstalter derzeit nicht. Während der Klassenversammlung wurde durch Vertreter der jeweiligen Ausrichter zu den diesjährigen Regatten eingeladen. Den Anfang macht wie immer das Ostseebad Zingst, wo die 18. Zees- und Netzbootregatta am 13. Juni zusammen mit dem jährlichen Hafenfest ausgerichtet werden soll. Regattaorganisator Rico Nowicki von der Kur- und Tourismus GmbH kann aus heutiger Sicht keinen Grund zur Absage der Veranstaltung aufgrund von Corona-Restriktionen erkennen. „Wir haben zwar das unmittelbar an den Wochenenden davor stattfinden sollende Umweltfotofestival ‚Horizonte‘ abgesagt, das aber nur, weil uns zu viel der notwendigen Vorbereitungszeit fehlen würde“, erklärte er bei einer aktuellen Nachfrage. Regattatermine für 2020 bekanntgegeben: Traditionell folgt die 36. Wustrower Zeesbootregatta am 4. Juli, zu der Peter Eymael die Einladung überbrachte. Eine Woche später, am 11. Juli, ist mit Organisator Peter Zobel zum 33. Mal Dierhagen an der Reihe. Nils Rammin hat als Chef seiner ausrichtenden Werft bei der 20. Barther Zeesbootregatta am 18. Juli sowie als Vorsitzender des Traditionshafens Bodstedt auch bei der 56. Bodstedter Zeesbootregatta am 5. September den Hut auf. Mitte September beschließt die 27. Althäger Fischerregatta die sommerliche Wettfahrtserie. Die Vorbereitung und Durchführung des seglerischen Teils wird zum 2. Mal gemeinschaftlich von Dr. Helmut Risch, dem einstigen Initiator Andreas Schönthier und dem Klassenobmann Nils Rammin sichergestellt. Nicht vergessen werden soll in diesem Zusammenhang das eine Woche zuvor angesetzte Zeesenfischen auf dem Saaler Bodden ab dem Hafen Althagen. Die alte Fischereitechnologie, die vor zwei Jahren in die Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands aufgenommen worden ist, können Interessenten als Gäste auf mehreren fischenden Zeesbooten miterleben - inklusive des Anpackens. Ob Einheimische oder Urlauber - allen, die wirklich interessiert sind, soll vom 11. bis 13. September die Möglichkeit zur Teilnahme eingeräumt werden, wie Andreas Schönthier, der Vorsitzende des „Vereins der Zeesener“ e.V. verspricht. Siegerpokale in drei Kategorien überreicht: Geehrt wurden die Jahressieger von 2019 bereits Anfang März während des Jahrestreffens der Klassenvereinigung, zu dem die Zingster Kurverwaltung traditionell in ihr Kurhaus eingeladen hatte. Die Pokale für den jeweiligen Gesamtsieg konnten in der Großen Klasse Dr. Helmut Risch für seine FZ 70 „Hanna“, in der Mittleren Klasse Martin Rurik für seine FZ 52 „Marie-Luise“ sowie in der Kleinen Klasse Peggy Kastl für die FZ 17 „Lütte“ entgegennehmen. Die potenziellen Mitanwärter - die FZ 25 „Gertrud“ mit Lienhard Faulbaum (Große Klasse), die FZ 32 „Grete“ mit Kathrin Brand (Mittlere Klasse) sowie die FZ 64 „Schmuggler“ (Kleine Klasse) mit Ottomar Kafka - mussten sich mit den zweiten Plätzen begnügen. Große Klasse 1. FZ 70 „Hanna“ (Dr. Risch), FZ 25 „Gertrud“ (Faulbaum), FZ 41 „Seriola“ (Junge, G.) Mittlere Klasse 1. FZ 52 „Marie-Luise“ (Rurik), FZ 32 „Grete“ (Brand, K.), FZ 31 „Swantewit“ (Junge, L.) Kleine Klasse FZ 17 „Lütte“ (Kastl), FZ 64 „Schmuggler“ (Kafka), FZ 91 „Meckelbörger“ (Krohn jr.) Für die Frauenbesatzung des kleinen Zeesbootes „Lütte“ war es der erste Jahressieg überhaupt. Die „Marie-Luise“ wurde zum ersten Mal von Martin Rurik über die Regattakurse gesteuert. Er hatte in den Vorjahren immer mit der FZ 104 „Bernstein“ (Große Klasse) teilgenommen. Die Jahreswertung bietet konstruktionsbedingt benachteiligten Zeesbooten die Chance auf ein gutes Gesamtergebnis. Weil bei jeder Wettfahrt den abwesenden Booten (der Teilnehmerzahl entsprechende) Strafpunkte aufgebrummt werden, können sich langsamere Zeesboote allein durch ihre konstante Beteiligung an Regatten in der Rangliste hocharbeiten. Eingeführt worden ist das Prinzip vor Jahren, um einen gewissen Anreiz zum Mitmachen zu schaffen. Mehr lesen: Warnemünder Woche: Warum das größte Segel-Fest in MV nun doch abgesagt wird Barther Segelverein bekommt neuen Schwimmsteg für Inklusionsprojekt Stralsunder Segelwoche: Anmeldung gestartet Von Volker Stephan