Untere Bauaufsicht wird dicht gemacht

Die untere Bauaufsichtsbehörde in Ribnitz- Damgarten soll geschlossen werden. Dafür gebe es entsprechende Pläne, bestätigt Olaf Manzke, Sprecher des Landkreises, auf Anfrage der OSTSEE-ZEITUNG. Wo die Mitarbeiter der unteren Bauaufsicht Ribnitz-Damgarten künftig arbeiten werden, ob in Grimmen oder Stralsund, ließ er offen. Susann Wippermann (SPD), die nicht nur im Kreistag, sondern auch in der Stadtvertretung Ribnitz-Damgarten sitzt, bedauert, „dass es den direkten Draht zu den Fachleuten und das Gespräch Auge in Auge“ in der unteren Bauaufsicht Ribnitz-Damgarten nicht mehr geben wird. Sie fürchtet, dass Bürgernähe verloren gehen könnte. Ähnlich sehen das auch Unternehmer wie Udo Voß von der Voß & Herrmann Bau GmbH Langendamm. Er hat kein Verständnis für die Pläne des Kreises, die Mitarbeiter der unteren Bauaufsicht aus Ribnitz-Damgarten abzuziehen. Aus seiner Sicht sei es wichtig, Bauingenieure vor Ort als Ansprechpartner zu haben. „Die kennen die Region, und die Wege zu ihnen sind kurz.“ Wenn das jetzt wegfalle, sei das ein Verlust. „Bürgernähe sieht anders aus“, findet Voß. Ganz aus dem Nichts kommen die Pläne des Kreises , die Bauverwaltung zu konzentrieren, nicht. Bereits in der Sitzung des Kreistages im März dieses Jahres fragte Susann Wippermann an, ob es Überlegungen gebe, die Bauverwaltung aus dem Außenstandort Ribnitz-Damgarten herauszulösen oder gar zu schließen. Landrat Ralf Drescher (CDU) entgegnete auf diese Frage, dass es stets Überlegungen gebe, wie die Verwaltung arbeitsfähiger gestaltet werden könne. Dabei werde auch geprüft, ob „eine Konzentration der Bauverwaltung im Jahr 2016 an zwei Standorten Vorteile bringen könnte“. Drescher führte weiter aus: Wenn dies nicht möglich ist, würde auch die Konzentration an einem Standort geprüft. Gegenwärtig würde jedoch die Bündelung an zwei Standorten favorisiert. Klar ist jetzt, dass Ribnitz- Damgarten nicht zu diesen auserwählten Standorten gehört, in denen die Bauverwaltung konzentriert werden soll. Befürchtungen, dass sich der Kreis völlig aus der zweitgrößten Stadt Vorpommern-Rügens herauszieht, begegnete Sprecher Olaf Manzke mit dem Hinweis, dass Ribnitz-Damgarten auch künftig eine „Außenstelle der Kreisverwaltung“ bleibe, nämlich in Form des Bürgerservice. Dort würden bereits jetzt Kfz-Zulassungs- und Führerscheinangelegenheiten bearbeitet. Auch für die Anliegen in Sachen „Bildung und Teilhabe“ sei der Bürgerservice zuständig, erläutert Manzke. „Die Mitarbeiter dort sind die ersten Ansprechpartner für die Menschen, egal, ob sie nun persönlich den Bürgerservice aufsuchen oder telefonisch Kontakt aufnehmen möchten. Die Mitarbeiter sollen die Verwaltung entlasten und dem Bürger zum Beispiel Anträge ausstellen bzw. abnehmen. Das geschieht ja bereits bei einigen Dienstleistungen. Künftig soll der Bürgerservice nun auch erster Anlaufpunkt in allen Bausachen sein“, sagt Manzke. Der Pressesprecher verweist weiter darauf, dass, bevor eine Baugenehmigung erteilt werde, Verwaltungsfachleute der verschiedensten Bereiche beteiligt seien, so unter anderem aus den Bereichen Umwelt, Wasser, Verkehr und Denkmalschutz. Es mache Sinn, dass die Bauingenieure und Sachbearbeiter, die derzeit noch in der unteren Bauaufsichtsbehörde Ribnitz-Damgarten tätig seien, künftig dort sitzen, wo auch die anderen Fachleute bereits konzentriert seien. Bis zu 550 Anträge im Jahr Die untere Bauaufsichtsbehörde Ribnitz-Damgarten hat ihren Sitz in der Damgartener Chaussee 40. Dort sind sieben Mitarbeiter tätig, fünf Bauingenieure und zwei Sachbearbeiter. Sie sind zuständig für die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, Barth, Ribnitz-Damgarten und Marlow. Zwischen 500 und 550 Bauanträge sowie 100 bis 150 Bauvoranfragen werden pro Jahr von den Mitarbeitern der unteren Bauaufsicht Ribnitz-Damgarten bearbeitet. Die untere Bauaufsichtsbehörde hat die Aufgabe zu überwachen, ob die Bauausführung mit den Bauantragsunterlagen übereinstimmt. So kann sie ein Bauvorhaben vor der angezeigten Aufnahme der Nutzung z. B. auf die sichere Benutzbarkeit der Erschließungsanlagen, der Abgasanlagen bzw. der Leitungen zur Abführung von Verbrennungsgasen kontrollieren. Ribnitz- Damgarten bleibt auch künftig Außenstelle der Kreisverwal- tung.“Olaf Manzke, Pressesprecher Edwin Sternkiker

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