Unvergessliche Jahre im Verein für die Freizeit

Als sie fünf Jahre jung war, wollte sie die „No Angels“ auf der Bühne darstellen. Eine Choreografie hatte sich die kleine Madlen Ardmann selbst ausgedacht, fehlte nur noch eine Auftrittsmöglichkeit. Die fand sie beim Kinderfestprogramm, das seit Jahren von der Klette-Chefin Christine Szymkowiak betreut wird. Elf Jahre später — zum Kinderfest 2013 — jubelte ein fröhliches Publikum zum allerletzten Auftritt der „Teens“. Zu ihnen gehörte neben Madlen auch Jessica Rüping, Nicole Polenz, Melanie Lange und Michelle Mainz. Bis auf Michelle, die das Gymnasium besucht, haben die anderen Teens-Mitglieder die Stadt Barth verlassen. Die Ausbildung in verschiedenen Berufen begann. „Wir sind erwachsen geworden, doch was wir jetzt sind, haben wir der Klette zu verdanken“, sagen die Mädchen. „Manche machen die Klette nur am Singen und Tanzen fest“, erzählt Jessica. Doch es sei mehr: Dieser Verein bestimmt die Freizeit. Hier gibt es Vertrauen, hier wird geholfen, hier hat man sich einfach wohl gefühlt, bestätigen Nicole und Michelle. Angefangen hatten die Mädchen bei den Singekindern. „So mit zwölf Jahren — das Alter, in dem die Türen fliegen — wollten die fünf Mädchen dann mit einem eigenen Namen auftreten“, erzählt Christine Szymkowiak, die die Betreuung der singenden Fünf an ihre Tochter Ulrike übergeben hatte. „Teens“ nannte sich die Gruppe, sie hielt durch und wurde immer besser. Als sie im Juni ihren letzten Auftritt hatten, schrieb ihnen „Szymi“ einen Liedtext: „Wir lernten hier die Welt zu sehen auf unserm Weg vom Kind zur Frau.“ Klette — das ist für viele ein Lebensgefühl. „Vieles hätte man nicht von sich gewusst, wenn wir es hier nicht probiert hätten“, sagen Steffi und Fränze. Natalie: „Wir haben gelernt, unsere Meinung zu sagen und uns für andere einzusetzen.“ Pia weiß noch, dass es „auch Mecker gab und man Pflichten erlernen musste.“ Und so wie Monique schwärmen viele: „Hier erlebt man so irre viel — unvergessene Fahrten, Musicalbesuche und Theatervorstellungen.“ Die „Teens“ sind Geschichte — ein Teil der Klette-Historie. Doch Nachfolger sind in Sicht. Noch ohne prägenden Namen, noch etwas ungelenk, aber motiviert und ehrgeizig. Die Klette wird weiterhin kuschlig und stachlig sein. • Internet: www.dieklette.de Hamburger trainieren Barther Man kennt sie gut: Aus amerikanischen Teeny-Filmen, von internationalen TV-Sportübertragungen, aber auch von der direkten Begegnung in Barth — die Cheerleader. Das Internet-Lexikon Wikipedia erläutert: Cheerleading (von englisch cheer „Beifall“ und to lead „führen“, also sinngemäß „zum Beifall führen“) ist eine Sportart, die aus Elementen des Turnens, der Akrobatik, des Tanzes sowie aus Anfeuerungsrufen besteht. Die Barther Klette-Tänzerinnen haben sich seit einigen Jahren das Cheerleading als Auftrittselement auserkoren — sehr zur Begeisterung des Publikums. Dass die Barther enge Kontakte zu den Hamburger Blue Angels aufgebaut haben, kann als großer Glücksgriff bezeichnet werden. Die Blue Angels bestehen seit 1993 und cheeren für die Hamburg Blue Devils, ein Team in der German Football League. Die Blue Angels haben seit ihrem Bestehen diverse Meisterschaftstitel errungen. Sie wurden drei Mal Deutscher Meister, drei Mal Europameister und einmal Vize-Europameister. 17 Hamburger reisten kürzlich nach Barth, um hier gemeinsam mit den Klette-Kindern und -Jugendlichen ein Cheer-Camp zu veranstalten. „Das Camp ist fast schon wie ein Freundschaftstreffen — obwohl wir uns doch erst wenige Male begegnet sind“, berichtet Klette-Chefin „Szymi“. Zwei Tage hartes Training in der Vineta-Sport-Arena brachten viel. 87 Camp-Teilnehmer arbeiteten an Stunts, Schritten, Tänzen, Turnelementen und Showeffekten. „Wie selbstverständlich gehen die Angels auf unsere Kletten zu und arbeiten mit ihnen“, erzählt Christine Szymkowiak. Die Hamburger sparten nicht mit Anerkennung: Lob für die hohe Motivation und die erreichten Ergebnisse, Lob für die guten Bedingungen in der Vineta-Arena, Lob für die liebevolle und perfekte Cateringstrecke, die Vereinsvorstand und Klette-Eltern eingerichtet und betreut hatten. Auch 2014 soll es ein gemeinsames Camp geben. Die Ergebnisse dieser Treffen und des Trainings werden die Einheimischen bei den diversen Klette-Auftritten bewundern dürfen. Gesungene Märchen Aktive Märchenlieder heißt das neueste Projekt, das der Verein „Klette“ diesmal in Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte „Wirbelwind“ und dem Hort „Villa Kunterbunt“ gestaltet. Kinder ab sieben Jahren werden dafür gesucht, denn geplant ist die Produktion einer CD mit zwölf Liedern, dafür sind engagierte Singekinder nötig. Später ist sogar die Herstellung einer Film-DVD mit den szenisch gespielten Liedern vorgesehen. Christine Szymkowiak: „Wir möchten Kinder verschiedener Altersstufen für Musik begeistern und mit ihnen erfahren, dass Märchen auch heute noch sehr lebendig sind.“ hjm Gruppenarbeit und gemeinsame Feiern Die regelmäßigen Angebote der Klette für Mädchen und Jungen: Tanzklette 1, Tanzklette 2, Dance Juniors, Tanzklette 4, Tanzklette 5, Teens, Singekinder, Klettensport, Clubtreff, Flötenkinder, Brabbelabend, Märchen. Für den Deutschen Engagementpreis 2013 wurde Christine Szymkowiak nominiert. Die Preisverleihung erfolgt im Dezember. Einige kommende Termine des Barther Freizeitvereins „Klette“: 1. bis 3. November: HipHop-Workshop im Tanzhaus Ribnitz für die Dance-Juniors 15. bis 17. November: HipHop-Workshop im Tanzhaus Ribnitz für die Tanzklette 4 1. Dezember: Kletten-Adventsfeier im Speicher Barthhjm Die Leute sind alle supernett, und es gibt ein richtig schönes Gemeinschaftsgefühl.“Michelle Mainz (16), Schülerin hjm Hans-Joachim Meusel

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