VfB-Oldies fordern Hannover 96

„Sportlich hätte es besser laufen können“, gibt Reinhard Zerahn unumwunden zu. Dennoch waren es die positiven Eindrücke, die beim Kapitän der Ü 50-Herren des VfB Marlow und seinen Mannschaftskollegen überwogen. Die VfB-Oldies nahmen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte an der Deutschen Meisterschaft im Alt-Herren-Fußball teil. Dafür hatten sich die Recknitzstädter durch den zweiten Platz bei den Meisterschaften des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) qualifiziert. Im Berliner Olympiapark schafften es die Marlower aber nicht an die guten Leistungen aus der Qualifikation anzuknüpfen. Am Ende belegten sie den sechsten Platz. Gegen die Oldies des Bundesligisten Hannover 96, die mit dem ehemaligen polnischen Nationalspieler Roman Wojcicki später den Torschützenkönig des Turniers stellen, stand man von Beginn an tief in der eigenen Hälfte und versuchte, nach Ballgewinnen schnelle Konter zu fahren. Kurz vor dem Halbzeitpfiff ging 96 jedoch glücklich in Führung und baute den Vorsprung nach der Pause auf drei Tore aus. Das zweite Spiel sollte für die Marlower nicht leichter werden. Mit dem NSF Gropiusstadt hatten sie den amtierenden Deutschen Meister zum Gegner. Die Berliner wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und fertigten den VfB mit 5:0 ab. „Im Nachhinein hätten wir gegen die beiden Auftaktgegner lieber erst am zweiten Tag gespielt“, meinte Reinhard Zerahn. Denn nach den ersten Niederlagen ließen die Marlower die Köpfe hängen und kassierten im letzten Spiel des ersten Tages eine vermeidbare 0:2-Pleite gegen den SV Stadelhofen. Beim abendlichen Grillfest schworen die Marlower sich neu ein, und tatsächlich zeigte die Leistungskurve der Blau-Gelben am zweiten Tag nach oben. Joachim Gollnow erzielte gegen die SG Worms den ersten Marlower Treffer. Doch die Wormser drehten das Spiel noch vor der Halbzeit in eine 3:1-Führung und trafen nach dem Wiederanpfiff sogar zum 4:1. Wolfgang Wolters Treffer zum 4:2-Endstand war nur Ergebniskosmetik. Im letzten Spiel sollte Hamborn 07 nun endlich bezwungen werden. Doch dass Fortuna auch an diesem Tage nicht mit den Marlowern im Bunde war, merkten die Recknitzstädter schnell. Zweimal hatten Hamborner Schüsse den Weg von der Torumrandung ins Netz gefunden. Marlow rannte zwar weiter an und hatte nach dem Anschlusstreffer von Wolfgang Wolter mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß, doch am Ende reichte es auch im letzten Spiel nicht zum Punktgewinn. Deutscher Meister der Ü 50-Oldies wurde erneut der NSF Gropiusstadt vor Hannover 96. Bemerkenswert: Bei den Ü 40-Herren ging der Titel dafür nach Mecklenburg-Vorpommen. Der FC Hansa Rostock verteidigte in dieser Altersklasse seinen Vorjahrestitel. Die Hansa-Elf um Spieler wie Stefan Beinlich, Volker Röhrich oder Jens Dowe besiegte dabei im Halbfinale den FC Bayern München. Reinhard Zerahn war trotz des Abschneidens nach dem Turnier voll des Lobes: „Das waren zwei unvergessliche Tage. Dafür möchten wir dem DFB, unseren Gastspielern und unserem Serviceteam recht herzlich danken.“ Aufgebot VfB Marlow: Uwe Fischer, Fred Lewerenz — Herbert Karg, Holger Rosin, Reinhard Zerahn, Kurt Jürgens, Fred Waterstraat, Udo Trompa, Wolfgang Wolter, Peter Niemann, Bernd Stannebein, Joachim Gollnow, Bernd Kleinert, Fred Schwiedeps, Ralf Ruhnau. Das waren zwei unver- gessliche Tage.“VfB-Oldie Reinhard Zerahn Rainer Müller

Berlin/Marlow - VfB-Oldies fordern Hannover 96